Was lässt Du am Kreuz zurück?

In den letzten Minuten von Jesus' Leben wurde es still. Ganz ruhig war es… auf dem Berg Golgatha, wo er mit zwei Verbrechern gekreuzigt wurde.

Vorher war großer Lärm, die Soldaten verspotteten Jesus, sie lachten ihn aus, verlosten seine Klamotten…. doch dann plötzlich brach eine rätselhafte Dunkelheit aus, sie dauerte drei Stunden.


Ich glaube in diesem Moment fingen bereits einige an zu zweifeln:

War Jesus doch kein Gotteslästerer?
War er vielleicht doch Gottes Sohn?


Dann, mit letzter Kraft, schaute Jesus zum Himmel und schrie mit rauer und heiserer Stimme: "Mein Gott… ".

Er muss rasende Schmerzen gehabt haben, die Nägel durch seine Hände und Füße gerammt, der Körper ausgepeitscht und blutig, nahm er alle verbleibende Kraft zusammen und schrieb aus vollem Leib:

 

"Eli, Eli, lema sabachtani?" Das heißt: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"  – Matthäus 27, 46


Die Soldaten starrten ihn an. Das Weinen der Frauen hörte auf. Einer rief:
 

"Der ruft nach Elia!" – Matthäus 27, 47

 

Keiner lachte mehr. 

"Einer der Soldaten nahm schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Essig und steckte ihn auf einen Stab, um Jesus davon trinken zu lassen. Aber die anderen sagten: "Lass doch! Wir wollen sehen, ob Elia kommt und ihm hilft." – Matthäus 27, 48 – 49


Jesus hatte Gott, seinem Papa, eine Frage gestellt und vielleicht bekam er eine Antwort, denn er raffte sich nochmal auf und schrie seine letzten Worte:

"Es ist vollbracht!"  – Dann ließ er den Kopf sinken und gab sein Leben in die Hände des Vaters zurück. – Johannes 19, 30

 


In diesem Moment bebte die Erde, es donnerte und der Vorhang im Tempfel zeriss.  Matthäus 27, 51 – 56

 

Wenn Du mich fragst, ich hätte die ganze Nummer pompöser aufgezogen.

Da ist ein Gott, der die Menschen erlöst – das ist doch total krass! Wahrscheinlich hätten viele Menschen das alles ganz anders inszeniert und Gott auf dem Thron gesehen, der mit Blitzen und Pfeilen schießt oder eher eine Armee anstellt und kämpfen lässt und so das Böse besiegt. Ein Gott als König und Held!

Doch was wir sehen ist ein Mensch, der blutig und geschunden ist, mit Striemen am ganzen Körper, Dornenkrone auf dem Kopf, aufgesprungenen Lippen und geschwollenen, blutunterlaufenen Augen an ein Kreuz genagelt wurde… ein grausames Bild.

 

Wir feiern Ostern und erinnern uns damit an das größte Geschenk, was uns Jesus damals gemacht hat:
 

Er nahm alle Schuld auf sich! Er schenkte uns Vergebung! Er schenkte uns ein neues Leben! Er brachte uns nach Hause….  Und sein großer Wunsch ist, dass wir ihm nachfolgen – das wir seinen Weg gehen!

 

Keine Angst, er will nicht, dass Du gekreuzigt wirst, Du musst Dich nicht foltern lassen – er möchte, dass DU etwas am Kreuz zurück lässt…


Ich hatte mir mal symbolisch ein Kreuz aus Holz gebaut, darunter habe ich Steine gelegt. Und manchmal da fiel mir etwas ein, was ich Jesus geben wollte und das habe ich dann auf einen Stein geschrieben und unter das Kreuz gelegt – so nach dem Motto:
 

"Ladet alle eure Sorgen bei Gott ab, denn er sorgt für euch." – 1. Petrus 5, 7

Das waren schlechte Eigenschaften, manchmal auch egoistische Wünsche, Niederlagen, Probleme und einmal habe ich sogar etwas Haschisch zwischen die Steine gestopft… klar, damit war nicht gleich alles gut und ich war ein super Mensch. Aber es war ein Anfang, der erste Schritt etwas ändern zu wollen und ich war erfolgreich dabei.

 

Warum will Jesus, dass wir Sorgen bei ihm abladen?

Weil er weiß, dass wir damit nicht leben können und es uns belastet. Das Geniale ist, dass Jesus uns nicht nur vergibt, sondern uns den ganzen Scheiß (die "Sünden") gleich weg nimmt, wir müssen sie ihm nur geben. Die ganze Nummer am Kreuz wäre umsonst gewesen, wenn wir das nicht tun.
 

"Doch wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen reinigt." – 1. Johannes 1, 9

“Dann werde ich einen Bund mit ihnen schließen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde." – Römer 11, 27


Wenn Dir das jetzt alles ziemlich spanisch vorkommt, keine Sorge – kann ich gut nachvollziehen. Danke, dass Du trotzdem bis hierher gelesen hast.

Bevor ich dieses "Jesus-Vergebungsding" selbst nicht erlebt hatte und dass er mich frei macht von irgendnem Scheiß, konnte ich das nicht nachvollziehen. Das ist dann so, als wenn Dir jemand erklärt, wie sich Wehen anfühlen – Du aber nie schwanger warst. Diese Freiheit und Liebe, die man spürt, wenn Jesus etwas vergibt und wegnimmt …. da kann ich labern wie ich will, Du musst es selbst erleben.


Setz Dich hin, nimm Dir ein paar Minuten Ruhe, schalte das Handy ab und dann sprich mit Gott über das, was Dich belastet oder wo Du Schwierigkeiten hast.

Mir half mein gebautes Kreuz mit den Steinen dabei ganz gut – einfach um mich selbst auch immer wieder daran zu erinnern, dass ich es Jesus gegeben habe.

 

Sodele, jetzt hör ich auf mit Schreiben und lass Dich mit Gott und der folgenden Frage allein:

 

Was lässt Du am Kreuz zurück?

 

Sei fett gesegnet an diesem Ostersonntag!

Deine Mandy
 

 


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Dieser Beitrag wurde am 31. März 2013 veröffentlicht.

2 Gedanken zu „Was lässt Du am Kreuz zurück?

  1. Martina

    Hallo Mandy,
    als alte Katholikin schmeiße ich meinen Schrott alle 4-6 Wochen in der Beichte ab, für uns eines der sieben Sakramente. Der Chef kaut mit uns allen Müll durch und sagt anschließend: "Vergess' es, ich vergebe Dir!" Starker Tobak, finde ich seit 40 Jahren immer noch. Sich das reinzupfeifen, es zu glauben, zu vertrauen, das es wahr ist, kann eine so was von intensive Prüfung sein! Eine Entscheidung, die Dir alles abverlangt, auch Deinen Mist.
    Willst Du ihn behalten, Dir einen abarbeiten, ihn zu erlösen? Fehlanzeige! Der Wirt macht die Rechnung, ob es Dir passt oder nicht. Oder wie es in dem alten Osterlied heißt: "Es zahlt die Schuld der Herre, der Gerechte, für seine Knechte!"
    Ej, voll crämisch! 😉
    Frohe Ostern von der Ministrantin. :O)

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