Dieser Blogbeitrag fällt in die Kategorie: Horror!
Denn horrormäßig kann es tatsächlich werden, wenn verletzte Menschen so tief verletzt sind, dass sie wiederum andere verletzen.
Es gibt da eine Geschichte in der Bibel, da rollen wortwörtlich Köpfe! Na ja, einer zumindest …
Im Markus 6, 14-29 geht es um Herodias, das ist die Frau vom König Herodes. Die war vor Herodes mit dessen Halb-Bruder Philippus verheiratet. Doch dann kam eben Herodes daher und schnappte seinem eigenen Bruder die Frau weg, die beiden wurden ein Paar. Das war nach jüdischer Tradition ein absolutes No-Go: totale Sünde!
Zur gleichen Zeit lebte Johannes, der Täufer – das war ein angesehener Prophet. Der kam eines Tages zu Herodes und wies ihn darauf hin, dass diese Heirat absolut nicht in Ordnung sei! Als die gute Herodias das mitbekam, wurde sie extrem wütend. So krass wütend, dass sie Johannes umbringen wollte, denn sie hatte Schiss, dass er es schafft, sie und Herodes auseinanderzubringen.
Kurz darauf feierte König Herodes seinen Geburtstag, auf dessen Party tanzte auch seine Tochter, die Prinzessin. Da sie soooo toll tanzte, durfte sie sich etwas wünschen!
»Ich gebe dir alles, was du willst, und wenn es die Hälfte meines Königreichs wäre!« (Vers 23) versprach ihr Vater. Die (wahrscheinlich ziemlich verwöhnte) Tochter hatte so spontan erstmal keine Ahnung, was sie sich wünschen sollte. Also fragte sie ihre Mutter nach einer Idee. Und Mutter Herodias nutzte die Gunst der Stunde und flüsterte zu ihrer Tochter: »Bitte um den Kopf von Johannes dem Täufer!« (Vers 24)
Pfff … harter Tobak!! Der König war ziemlich entsetzt über diesen Wunsch. Aber lange Rede, kurzer Sinn: Er hatte es vor all seinen Gästen versprochen, ihr jeden Wunsch zu erfüllen …
Was für eine grausame Geschichte!! Ich nehme an, Herodias agierte aus Wut und angestauter Bitterkeit, die sich in ihrem Herzen angesammelt hatten und sie krank machten. Nennt man sowas "Mord aus niederen Beweggründen"? Ein Jurist wird's wissen …
Fakt ist, dass sich in jedem Menschen Wut breit machen kann, wenn man ungerecht behandelt wird. Das ist eine normale, menschliche Reaktion. Jeder von uns hat schon mal einen "Wutanfall" gehabt, das fühlt sich an wie ein Ballon, der immer mehr aufgeblasen wird und irgendwann reicht eine kleine spitze Nadel (manchmal auch in Form eines "falschen" Wortes), um einen riesigen Knall zu verursachen! In diesem Moment dreht unser Hirn hohl und man wird fähig Dinge zu tun, die man eigentlich gar nicht tun möchte – verletzt sich selbst und andere. Natürlich ist ein kaputter Teller, der vor Wut an die Wand fliegt, längst nicht so gravierend wie ein abgeschlagener Kopf …
Doch Wut und Hass machen uns innerlich krank und zerfressen unsere Seele! Deshalb ist es wichtig, dass wir lernen, auch solche Gefühle zu beherrschen, denn sonst beherrschen sie eines Tages uns!