Ein Gespräch mit Deinem „inneren Kind“

Im letzten Artikel ging es darum, wie Du mit negativen Glaubenssätzen umgehst.

– Teil 2: Wie gehst Du mit negativen Glaubenssätzen um?
– Teil 1:  Wie Deine Kindheit Deinen Glauben prägt

 

einsamesmädchen


Heute nun möchte ich Dir einen Weg zeigen, wie Du diese negativen Sätze überwinden kannst. 

Um das überhaupt zu schaffen ist eine Bedingung absolut notwendig: Es braucht es den richtigen Nährboden! Denn nur damit ist eine fruchtbare Weiterentwicklung zur Überwindung negativer Glaubenssätze möglich!


Hör auf gegen Dich selbst zu kämpfen …

…. das ist anstrengend und fruchtlos – versuche Dich anzunehmen wie Du bist, mit all Deinen positiven und auch Deinen negativen Eigenschaften. Klingt wie aus einem 08/15 Selbsthilfebuch … liegt vielleicht daran, dass es gar nicht mal so verkehrt ist?!

Dich selbst annehmen, bedeutet nicht das Du alles an Dir supertoll finden musst. Selbstannahme bedeutet, dass Du zu dem, was da ist, "Ja" sagst. Selbstannahme ist das Gegenteil von Ablehnung oder gar Selbsthass.


Und jetzt sage nicht gleich: "Ja aber, dass ist gar nicht so einfach …. " oder "Ja aber, dass schaffe ich eh nicht …. " 

Natürlich ist das nicht einfach. Natürlich schaffst Du das nicht sofort. Du schaffst das auch nicht zu jedem Zeitpunkt. Wir wären alle kleine Götter, wenn uns das Leben easy peasy von der Hand gehen würde. Sind wir aber nicht. Also mach Dich locker und übe es täglich aufs Neue! Du bist mit Sicherheit nicht so scheiße, wie Du denkst  😉  das sage ich einfach mal naiv daher.
 


Negative Glaubenssätze sind Fehlprogrammierungen

Schließe die Augen und versetze Dich in eine Situation aus Deiner Kindheit, in der Du Dich gedemütigt, einsam, traurig, beschämt oder ungerecht behandelt gefühlt hast. Vielleicht gibt es eine ähnliche Situation auch aus Deinem Erwachsenenleben? Führe sie Dir erneut vor Augen. Du musst aber nicht zu tief reingehen. So wie es für Dich gut auszuhalten ist.  

Wie geht es Dir dabei? Vermutlich fühlt sich das nicht so toll an? Du hast Angst, spürst Unsicherheit, Druck, Wut, vielleicht sogar Hass auf jemanden?

Lass es zu! Diese Gefühle sind da und sie sind ok. 


Du darfst sein, wie Du bist!
 

Und nun stelle Dir irgendein kleines Kind vor. Stell Dir vor wie es auf einer Treppenstufe vor Dir sitzt. Es weint, es ist unsicher, wütend, verzweifelt, einsam …. was tust Du?

Sagst Du: "Hey, Du kleiner Scheißer – jetzt stell Dich mal nicht so an und höre auf zu flennen!" Oder setzt Du Dich zu ihm, reichst ihm die Hand und versuchst freundlich und ermutigend mit ihm zu sprechen?

Vermutlich Letzteres, oder? Stell Dir vor, dieses kleine Kind bist Du … vor vielen Jahren.

Leider kam keiner und hat versucht Dich aufzumuntern, dass ist schlimm. Doch mit ein wenig Geschick kannst Du Deinem inneren Kind noch heute begegnen! Vielleicht kommt Dir das doof vor. Doch kommt es nicht auf einen Versuch an diesem Kind zu begegnen?


Lege Dich am besten hin und stelle Dir die Situation bildlich vor. Du als Erwachsene/r und dieses kleine Kind. Sprich mit ihm. Formuliere die Sätze so wie sie zu Deiner persönlichen Geschichte passen. Gehe dabei immer wieder auf die Glaubenssätze ein, die Du Dir bei meinem zweiten Blogbeitrag zum Thema aufgeschrieben hast.


Das Kind vor Dir ist voller Selbstzweifel. Es fühlt sich vielleicht nicht gewollt und nicht geliebt. Es hat Angst etwas falsch zu machen und dafür bestraft zu werden.

Dein Gespräch kann zB. so aussehen:

"Es tut mir leid, was Du mit Deiner Mama erlebst. Sie ist oft müde und gestresst, sie ist krank. Und dann ist sie oft so verzweifelt, dass sie mit ihrer Wut auf sich selbst nicht weiß wohin. Das sie so schlimme Sachen zu Dir sagt und Dich sogar hin und wieder schlägt, ist nicht richtig und durch nichts zu entschuldigen. Das hast Du nicht verdient! Du bist nicht schuld daran! Auch wenn sie Dir etwas anderes sagt! Das Dein Papa nur zuschaut und nicht eingreift, zeigt wie hilflos er ist. …. " 


Sprich solange wie nötig mit Dir. Vielleicht sogar laut oder im Stillen oder schreibe es auf. 


DU als Erwachsene/r hast das Wort!

Lass Dich nicht von dem kleinen Kind beeinflußen und traurig machen. Zeige Mitgefühl. Doch versuche alles, um es aus der Opferrolle rauszuholen. Es ist ein Kind und braucht Hilfe dabei. Und keiner kennt es besser als Du selbst! Sprich immer mal wieder mit ihm. Diese Übung kannst Du zu jeder Zeit wiederholen. Stell Dir Dein innerliches Kind vor, dass sagt: "Ich habe Angst!" … sprich mit ihm. Liebe es! Das muss nicht jedes Mal ein langes Gespräch sein, so manches Mal reichen wenige Sätze.

Wenn Dein Kind Angst vorm Zahnarzt hat, dann versuchst Du ihm diese Angst zu nehmen, richtig? Du wirst alles tun, damit es keine Angst mehr hat und das Loch im Zahn repariert wird. Du wirst Dein Kind nicht nehmen und sagen: "Ok Kind, Du hast Angst – wir verlassen die Praxis und gehen eben stattdessen auf den Spielplatz!"


Höre Deinem inneren Kind zu, lass Dir von seinen Sorgen und Ängsten erzählen.

Es bedarf sicherlich etwas Übung das zu können, doch Du wirst merken von Mal zu Mal wird es leichter. Du wirst lernen Deine Vergangenheit immer besser reflektieren zu können, mehr mit dem Verstand zu sehen. In Sätze wie "Du bist nicht gewollt!" darf man nicht gefühlsmäßig reingehen, denn sie sind eine glatte Lüge und das muss Dir im Kopf klar werden!


Vielleicht helfen Dir diese etwas anderen Gespräche dabei …. probiere es aus! Und wenn Dir manchmal die Worte fehlen, versuche Gott mit einzubeziehen. Frage ihn was er zu diesem Kind sagen würde?!

Bis zum nächsten Mal! Gerne kannst Du von Deinen Erfahrungen in einem Kommentar berichten.

Deine Mandy

 


Wer schreibt diesen Blog und warum? – Das erfährst Du, wenn Du HIER klickst
Kann ich Dich und Deine Blog-Arbeit unterstützen? Ja, dass ist möglich, dazu HIER klicken. Ich danke Dir von Herzen!

Dieser Beitrag wurde am 16. April 2018 veröffentlicht.

18 Gedanken zu „Ein Gespräch mit Deinem „inneren Kind“

    1. Francisco

      Nicht umsonst hat eins unserer größten Vorbilder (wenn Jesus nicht mal das größte ist), dies immer gepredigt. Man kann es nicht oft genug sagen in einer kalten Welt! 😉

      Antworten
  1. Bithya

    Kommt auf die Situation an, es gab auch schon ähnliche Situationen, wo ich bei dem Kind sehr deutlich wurde. Und ja: So ein Kind war ich früher.

    Antworten
  2. Stephanie

    Ich liebe Kinder und muß immer wieder feststellen, dass solche Kinder einfach nur mal jemanden brauchen der zuhört. Ich saß immer auf Augenhöhe mit den Kindern, war im Rollstuhl auch nicht so schwer, aber sonst saß ich auf dem Fußboden, und einfach nur zuhören und auch diesen kleinen Wurm ernst nehmen und auch ehrlich zuhören. Bei mir Mut den Kindern hat es komischer Weise immer funktioniert. Und die Kinder kommen sogar sehr gerne zu Mathe Nachhilfe und früher als ich es noch konnte, gab ich Klavierunterricht und die sind wahnsinnig gerne gekommen. Zuhören und das Herz schenken und Liebe geben, hat bei mir und den Kindern egal ob Fremde oder Neffen und Nichten immer funktioniert. Ich kann es nicht anders erklären

    Antworten
    1. Susanne

      Hallo Stephanie, der Schlüssel ist die Augenhöhe, auf der wir einander begegnen. Bei fremden Personen, egal ob Kind, Jugendliche oder Erwachsene gelingt es mir fast immer die richtigen Worte zu finden. Nur bei mir selbst nicht. Das tut manchmal richtig weh.
      Ich freue mich daher umso mehr, dass du diesen Zugang wohl auch zu dir hast. Das ist eine große Gabe. Gott segne dich.

      Antworten
  3. Katharina

    Danke für diesen Artikel und die beiden vorher! Mir hilft auch sehr das Bild, mein inneres Kind in den Arm zu nehmen, zu umarmen, zu tragen, einfach die körperliche Nähe. Es ist manchmal ein Teenager, oft ein Kindergartenkind und (selten) ein Baby.

    Antworten
  4. Susanne

    Danke für deine so leicht verständlichen Texte. Leider komme ich in diesen kurzen Abständen nicht hinterher, es arbeitet zu lange in mir. Aber ich kann ja immer wieder zurückblättern. Mach weiter so, es hilft wirklich sehr, eine verständliche „Anleitung“ zum Umgang mit dem inneren Kind zu bekommen.

    Antworten
  5. Jessica

    Liebe Mandy,
    Liebe Blogleser/innen,

    sehr gut weiss ich noch, wie sich der unerträgliche Selbsthass anfühlt und das Gefühl, des nie Enden wollens.
    Sehr gerne möchte ich euch Mut zu sprechen, dass es, auch wenn momentan für die Eine, oder den Anderen, noch völlig unvorstellbar, möglich ist.
    Vor vielen Jahren wäre mir nie in den Sinn gekommen, jemals dort innerlich zu stehen, wo ich heute stehe.
    Der Weg dorthin wird für jeden wohl ein anderer sein, wobei die „Arbeit“ an einem selbst und das benötigte“ Handwerkszeug“, sich an vielen Stellen aehneln wird.
    Um das „Schöne“ zulassen zu können, ist es wichtig, das ihr dem was da ist, Raum gibt. Emotionen zulassen, insbesondere denen, die man nicht fühlen, lieber unterdrücken möchte, sind hierzu der Erste Schritt. Eine Möglichkeit finden diese Gefühle weder an sich selbst, noch an der „Umgebung“ auszulassen…….ihnen eine Daseinsberechtigung geben…….
    Die Glaubenssätze, welche sich so tief in uns verankert haben, sind NICHT unsere. Wir hätten uns keinen dieser Sätze aus freien Stücken für unser Leben ausgesucht. Wir haben sie übernommen, aber es sind NICHT unsere. Es kann helfen sich dem immer wieder bewusst zu werden. Erst einmal in der negativen Denkspirale drin, so setzt euch dem nicht aus, sondern gebt dem ganz bewusst ein STOP……immer und immer wieder…..
    Ich wünsche euch allen alles erdenklich Gute für euren weiteren Weg
    Möge jeder Einzelne von euch seinen inneren Frieden finden
    Frieden,
    Freude,
    Licht
    Lieben Gruss Jessica

    Antworten
  6. Josef

    Guten Abend!
    Die Bibel lehrt, dass diejenigen, die wiedergeboren sind, eine neue Schöpfung sind darum können Christen mutig zum Thron der Gnade gehen, weil ihr himmlischer Vater sie liebt und erfreut ist, wenn seine Kinder ihm von ganzem Herzen vertrauen.

    Wenn jemand in Christus ist, werden sie angenommen. Wahrlich, Er ist nicht nur unser Schöpfer und Heiland sondern auch unser Heiler.
    Lieber Blogleser, dein Fokus sollte darauf liegen, seinen Namen zu heiligen. Anstatt dein Vertrauen darauf zu setzen, was du tun kannst, vertraue auf Gott selbst.

    Antworten
    1. Jessica

      Lieber Josef,
      Ja, darauf vertrauen, das alles seinen Weg geht………
      Aber Passivität hat uns Menschen auch noch nicht weiter gebracht. Insofern bedarf es auch schon noch unserer eigenen “ Schritte“.
      Lieben Gruss Jessica

      Antworten
      1. Josef

        Guten Abend, Jessica!
        Die Frage ist: Wer heilt unsere Seele?
        Ich als Christ gehe sofort zum Thron der Gnade, denn da bin angenommen und geborgen. Ich brauche nicht etwas vorher zu unternehmen, denn da bin ich gnädig geliebt.
        Der HERR ist mein Heiler und ich vertraue fest darauf daß er alles tun wird, so daß ich sein Name ehren kann. Das hat nichts mit Passivität zu tun. Ganz dagegen ehrt solches Benehmen Gott.

        Antworten
        1. Jessica

          Ich erkenne die Bedeutung deiner Worte, Lieber Josef………
          ……..für mich greift hierbei das Eine in das Andere….

          Sei gesegnet Lieber Josef
          Lieben Gruss Jessica

          Antworten
    2. Anonymous

      Josef, vielen lieben Dank! Seit 10 Jahren – seit Bekehrung und Taufe – überlege ich verzweifelt, was ich TUN sollte (außer Gebote halten, beten, Mysterien der Kirche, Gottesdienste, Heilige Schrift und geistliche Bücher lesen, Werke der Barmherzigkeit) und alles verläuft immer irgendwie im Sande. Weniges ist von sich aus auf mich zugekommen und ich musste mich nur führen lassen: z.B. holte mich ein Nachbar ab und brachte mich direkt zu einer Wohnung, die zur Vermietung stand (weil meine alte Wohnung abgerissen werden sollte) oder in einer Zeit als ich arbeitslos und sehr krank war ging mehrmals jemand auf mich zu für einen Nebenjob (unter anderem täglich lange Runden mit einem Hund laufen). Ansonsten wünschte ich, dass noch mehr auf mich zukommen könnte. Irgendwie ist der Tag schon arg lang ohne das übliche Hamsterrad von Karriere, Social Life und Co.

      Antworten
  7. Colin

    Dieses Theme vom "Inneren Kind" hat auch mich einmal sehr zum Nachdenken gebracht und tut es auch heute noch. Damals, so vor ca. 18 Jahren, sind mir folgende Zeilen dazu eingefallen:

    "Gespräch mit meinem "Inneren Kind.
    Kleiner Mann was nun?
    Jetzt habe ich DICH zwar gefunden,
    mich geschunden dafür all die vielen Jahre.
    Doch nun sag, was erwartest Du von mir?
    „Auf meinen Schoß setzen soll ich dich? in meine Arme nehmen?“
    Ich weiß nicht, wie das geht. Es steht nirgendwo geschrieben, und unsere Eltern haben es uns nicht gezeigt.

    „Doch?“ Ja, stimmt. Du hast recht. Jetzt sehe ich Dich plötzlich auf Muttis Schoß: Sie spielt Hoppe, Hoppe Reiter mit Dir."

    © Colin – 14. September 2000 in Ismaning

    Antworten
  8. Julia

    Hallo,
    Josef hat es vielleicht etwas formelhaft ausgedrückt, aber man erkennt darin, warum das Christentum seit über zweitausend Jahren so überwältigenden Erfolg hat. Und da seit einigen Jahren „alle Welt“ vom Inneren Kind spricht dank des Beststellers von Birgit Stahl (auch wenn die Idee natürlich nicht von ihr stammt), können wir die Sprache, die dieses psychologische Konstrukt wählt, nutzen, um einen neuen Versuch zu unternehmen, die „Botschaft vom Kreuz“ in Worte zu fassen:
    Viele Menschen haben sich als Kind, entweder in Teilen ihrer Persönlichkeit oder als ganzer Mensch, von ihren Eltern nicht angenommen, geliebt und wertgeschätzt gefühlt. Vielleicht war es so, aber die Eltern (oder ein Elternteil) hat es aufgrund seiner eigenen Begrenztheit durch unbedachte Äußerungen oder Verhalten dem Kind vermittelt.
    Da wir uns als Kinder aber alle nach Annahme gesehnt haben, kann einem die Botschaft Jesu nur ans Herz gehen: Du hast noch einen viel größeren Ursprung als deine irdischen Eltern, und diese Quelle deines Lebens liebt dich so sehr und möchte so gerne mit dir vereint sein, dass er in dem Körper seines Sohnes und durch das Leben und Sterben seines Sohnes großes Leid erlitt, um es mit dieser Tat jedem zuzuschreien und endlich bei jedem Menschen Gehör zu finden: Ich liebe dich! Komm zu mir! Ich tröste dich! Ich halte dich!
    Es ist sicher nicht falsch, dieses Konstrukt des inneren Kindes zu bemühen, um sich mit gewissen Situationen aus der Kindheit zu konfrontieren (ohne Begleitung durchaus mit Vorsicht zu genießen, weil man vielleicht auf Gefühle stößt, die einen überwältigen können), mehr über sich selbst zu erfahren und sein eigenes Verhalten besser zu verstehen, sich schließlich auch mit sich selbst (und mit seinen Eltern) versöhnen zu können. Aber letztendlich sind wir dabei wieder nur auf uns selbst angewiesen (der Therapeut hat ja „nur“ eine professionelle Beziehung zu einem, die mit der Behandlung weitgehend endet – also keine unbedingte Liebe).
    Es ist doch befreiend zu wissen, da ist jemand außer mir selbst, der mich in den Arm nimmt, liebt, egal, ob das „ich“ als Kind oder „ich“ als Erwachsener bin. Er war schon immer da, er ist bei jedem weinenden Kind, er war auch schon da, als ich selbst noch Kind war, und hat mich gesehen, wenn es sonst keiner tat. “ [Jes 66,2-13] Denn so spricht der HERR: Siehe, ich wende ihr Frieden zu wie einen Strom, und die Herrlichkeit der Nationen wie einen überflutenden Bach, und ihr werdet saugen; auf den Armen werdet ihr getragen und auf den Knien liebkost werden. Wie einen, den seine Mutter tröstet, so werde ich euch trösten.“
    Jesus hat nicht umsonst ein Kind in die Mitte gerückt und gesagt: so wie die Kinder sollt ihr werden. Traditionell wird auf den folgenden Vers verwiesen, dass wir uns „niedrig machen“ sollen wie ein Kind. Aber was ist die „Begleiterscheinung“, wenn man so „niedrig“ ist? Man ist in der sensiblen Phase für seinen Wert. Erfährt ein Kind Liebe und Wertschätzung, wird es für den Rest seines Lebens davon überzeugt sein, dass es liebenswert ist. Wenn ihm dies in vielen oder besonders prägenden Situationen verwehrt wird, wird es sein Leben lang daran Zweifel haben, selbst wenn es als Erwachsener, z.B. von einem Partner, mit Liebe überschüttet wird. Oder es ist nie genug, weshalb man es mit einem Partner dann auch nicht aushalten kann, oder wenn dann Kinder kommen, die die Aufmerksamkeit abziehen usw usw.

    Jesus sagt also, wir sollen werden wie die Kinder, weil wir dann offen sind wie ein Kind für die Botschaft: Du bist es Wert, geliebt zu werden. Nur weil du da bist, liebe ich dich. Ich habe dich gewollt. Du bist mein Wunschkind. Diese Botschaft können wir auch als Erwachsene noch annehmen, und ein neues, geheiltes Kinderherz bekommen. Es ist nie zu spät für eine schöne Kindheit.
    Alles Liebe und frohe Ostern :-)

    [Mt 18,11-14] Gebt acht, dass ihr nicht eins dieser Kleinen verachtet; denn ich sage euch, dass ihre Engel in den Himmeln allezeit das Angesicht meines Vaters schauen, der in den Himmeln ist. Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu erretten. Was meint ihr? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte und eins von ihnen sich verirrte, lässt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen und geht hin und sucht das umherirrende? Und wenn es geschieht, dass er es findet, wahrlich, ich sage euch: Er freut sich mehr über dieses als über die neunundneunzig, die nicht verirrt sind. Ebenso ist es nicht der Wille eures Vaters, der in den Himmeln ist, dass eins dieser Kleinen verloren gehe.

    Antworten

Hinterlasse eine Antworte für Heike Cancel Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.