Kann ich Gott „einfach so“ hören?

Samuel aus der Bibel, war ein kluger Kopf. Ich glaube er war ein Mann, der einen besonderen Draht zu Gott hatte. Er führte als letzter Richter das Volk Israel an, nach ihm taten das nur Könige, wie Saul oder David. 


Ich frage mich, wie sich so ein besonderer und vertrauter Draht zu Gott entwickelt? Hat Samuel Gottes Stimme "einfach so" hören können??

Wenn man die Samuel Kapitel in der Bibel liest, bekommt man den Eindruck, als wenn Gott wie ein guter Freund neben Samuel steht und sich mit ihm unterhält. War das schon immer so?


Um zu verstehen, was ich meine ….

Eines Tages bekam Samuel von Gott den Auftrag, die acht Söhne von einem Mann Namens Isai in Bethlehem zu besuchen. Gott hatte sich schon einen Sohn ausgeguckt, der nun von Samuel zum König gesalbt werden sollte. Na dann mal los! Doch welcher der acht jungen Männer war nun der Auserwählte? 


Am Zielort angekommen, schaute sich Samuel die jungen Kerle an: "Sein Blick fiel sofort auf Eliab, und er dachte: "Das ist bestimmt der, den der Herr als König ausgesucht hat." Doch Gott sagte zu ihm: "Lass dich von seinem Aussehen und von seiner Größe nicht beeindrucken. Er ist es nicht. Denn ich urteile nach anderen Maßstäben als die Menschen. Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen wahrnehmen können; ich dagegen schaue jedem Menschen ins Herz."  – 1. Samuel 16, 6-7 HfA


Hm. Der Vater ließ nach und nach all seine Söhnemänner vor Samuel treten. Aber irgendwie war keiner dabei, der in die Fußstapfen eines Königs treten sollte! 

»Sind das alle deine Söhne?«, fragte Samuel den Vater. »Der Jüngste fehlt noch«, antwortete Isai. »Er ist draußen auf den Feldern und hütet die Schafe.« »Lass ihn sofort holen«, sagte Samuel. – 1. Samuel 16, 11 NLB

 
Nun. Du ahnst es schon: David war der Richtige! Er wurde zum König gesalbt! Kein Mensch – auch nicht Samuel – hatte damit gerechnet, dass es ausgerechnet den Jüngsten und Schmächtigsten unter ihnen erwischt. Doch so überrascht Samuel auch war, er hörte auf Gott und er war sich anscheinend auch sehr sicher, sich nicht verhört zu haben!


Wenn Du jetzt denkst, dass Samuel da wohl ein besonderes Talent besaß – mag sein. Fakt ist, er musste auch lernen, Gottes Stimme zu hören und vor allem auch zu checken, dass es nicht irgend 'ne andere Stimme ist, die er da hört und wahrnimmt, z.B. Selbstgespräche oder auch der Teufel, der ihm vielleicht so manchen Spruch ins Ohr und Herz pflanzen wollte.


In seiner Jugend ging Samuel zu dem alten, fast blinden Priester Eli. Übrigens: "Zu dieser Zeit geschah es sehr selten, dass Gott den Menschen durch Worte oder Visionen etwas mitteilte." – vgl. 1. Samuel 3, 1


Eines Nachts, als Samuel und auch Eli schon schliefen, passierte dann folgendes: Gott rief "Samuel, Samuel!" – "Ja", antwortete der Junge, "ich komme!", und er lief schnell zu Eli. "Hier bin ich. Du hast mich doch gerufen." Aber Eli sagte: "Nein, ich habe dich nicht gerufen. Geh nur wieder schlafen." So legte Samuel sich wieder ins Bett. Aber Gott rief noch einmal: "Samuel, Samuel!" Und wieder sprang Samuel auf und lief zu Eli. "Ich bin schon da, du hast mich doch gerufen!", sagte er. Eli verneinte wieder: "Ich habe dich nicht gerufen, mein Junge. Geh jetzt und leg dich ins Bett!" 

Samuel wusste nicht, dass Gott ihn gerufen hatte, denn er hatte ihn noch nie reden hören. So rief Gott zum dritten Mal: "Samuel, Samuel!" Und noch einmal lief der Junge zu Eli und sagte: "Hier bin ich! Jetzt hast du mich aber gerufen!" Da erkannte Eli, dass der Gott mit Samuel reden wollte. Darum sagte er zu ihm: "Geh, und leg dich wieder hin! Und wenn dich noch einmal jemand ruft, dann antworte: 'Hallo Gott, ich höre Dich!'" Also ging Samuel wieder zu Bett.  Da kam Gott erneut zu ihm und rief wie vorher: "Samuel, Samuel!" Der Junge antwortete: "Hallo Gott, ich höre Dich!" – vgl. 1. Samuel 3, 4-10 


Dieses besondere Erlebnis war der Beginn einer tiefen Freundschaft zu Gott! Ich wünschte, wir hätten alle diese Erfahrung!!


Es gibt Momente, wo ich Gott fast schon akustisch wahrnehme, als wenn er wie ein Freund neben mir steht. Diese Erfahrungen sind sehr selten, doch sie prägen sich tief ein. Ich sehe sie als absolutes Geschenk. Ein Geschenk, was ich gerne öfter bekommen würde. Aber wer weiß, vielleicht würde ich es dann nicht so zu schätzen wissen? 


Wenn ich etwas aus dem Leben von Samuel lernen möchte, dann ist es bereit zu sein, Gott zu hören. Samuel suchte sich den alten Eli, um von ihm zu lernen und von seiner Lebenserfahrung und Weisheit zu profitieren. Vielleicht sollte sich jeder von uns einen erfahrenen Menschen suchen, mit dem er zusammen beten und Erfahrungen austauschen kann. Vielleicht sollten wir viel aufmerksamer sein, und im richtigen Moment hören und darauf reagieren: "Hallo Gott, ich höre Dich!"

Jeder Mensch ist individuell und ich denke deshalb nimmt auch jeder Gott anders wahr. Die einen akustisch, die anderen visuell, der Nächste hat bestimmte Träume, Gedanke, Gefühle … oder es sind bestimmte Sätze in Gesprächen mit anderen, Erlebnisse … was auch immer. Ich bin mir sicher, wir alle haben uns schon verhört – das ist keine Schande! :-)  Denn ich bin mir auch sicher, wir alle können trainieren Gott zu hören und ihn zu erleben. Es ist, wie wenn man an einem alten Radioregler dreht – solange bis die Frequenz stimmt und man klar und deutlich hören kann. Nimm Dir die Zeit und das nötige Feingefühl dafür! 
 

Was kannst Du von Samuel lernen?
Wie hörst Du Gott?
Was tust Du um seine Stimme wahrzunehmen?

 

In diesem Sinne; halte die Ohren offen!  :-)

Deine Mandy

 


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Dieser Beitrag wurde am 8. September 2015 veröffentlicht.

21 Gedanken zu „Kann ich Gott „einfach so“ hören?

  1. Gabi

    Danke, Mandy, Du hast mir Samuel heute ein gutes Stück näher gebracht. Natürlich kennt man diese alten Geschichten, aber beim Selbstlesen hat man doch manchmal zumindest ein Brettchen vor dem Kopf (naja, ich jedenfalls)  ;o)

    Ich will mich bemühen, besser hinzuhören.

    Da ich Gottes Wille so manches mal nicht so recht erkennen kann, bitte ich ihn konkret um Hilfe, z.B. hörte ich vor kurzem eine Predigt zum Thema "Zehn Prozent". Hm, wenn ich mir nun ganz sicher wäre, dass es Gott richtig wichtig ist, dass ich zehn Prozent meines Verdienstes abgebe, würde ich es tun, klar, aber vielleicht legt er ja gar keinen sooo großen Wert auf meine 10% und ich spare sie mir unnötigerweise von meinem knappen Verdienst ab ??? Also habe ich ihm gesagt, wenn ich in den nächsten 14 Tagen noch zweimal irgendwas zu dem Thema höre oder lese, dann deute ich es so, dass er die 10% Abgabe von mir verlangt, wenn nicht,dann nicht . (Jesus hat sich mal so in etwa geäußert, dass wir uns nicht allzusehr an die Gesetze halten sollen, ich weiß leider nicht, wo das steht, suche die Stelle aber gern heraus) . Ich habe in dem Zeitraum täglich um Antwort gebetet, aber das Thema 10% tauchte nirgends auf …

     

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    1. Roger

      Frage: Wo hat Jesus gesagt, dass wir uns nicht allzusehr an Gsetze halten sollen? Ich erinnere mich dass Jesus gesagt hat "Ich bin nicht gekommen um das Gesetz aufzuheben sondern um es zu erfüllen." Das bedeutet für mich, dass dort wo ich dem Gesetz nicht gerecht werde Jesus seinen Teil dazu beiträgt und dadurch das Gesetz erfüllt wird. Auch hat er teilweise die mosaischen Gesetze verstärkt (Thema Ehebruch).

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      1. Steffen Klemm

        Jesus hat das Gesetz erfüllt, Somit sind wir nicht mehr im Zwang durch das Gesetz geknechtet zu sein, sondern durch Seine Liebe und in der Freiheit derselben zu handeln.
        Wer z.B. den „Zehnten“ verlangt, setzt sich selbst unter den Fluch des Gesetzes, welches er dann komplett erfüllen muss.
        Anders ist’s, wenn wir gewisse Aspekte als Richtlinie sehen, die wir von Herzen gerne halten wollen.
        Dennoch liegt darin Freiheit & keine Gesetzlichkeit, also kein Zwang.

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        1. Roger

          @Steffen Klemm

          Damit ich dich richtig verstehe: Du meinst, dass wir das Gesetz im Sinne einer Richtlinie einhalten sollen und nicht im Sinne des Gesetzes. Weil gemäss Gesetz darf man ja z.B. nicht stehlen. Wenn ich nun das Gesetz nicht mehr einhalten muss dann dürfte ich ja stehlen. Dann sollen wir eher hinsichtlich der Richtlinie nicht stehlen als wegen des Gesetzes?

          Ich denke in der Auswirkung sind wir uns einig: Ob wir nun stehlen oder sonst was machen das nicht in Ordnung ist, es ist durch das was Jesus am Kreuz vollbracht hat und dadurch dass wir dies für uns als Wahrheit in anspruch nehmen in jedem Fall schon vor 2000 Jahren vergeben worden, wenn ich mich an die Richtlinie halte oder etwas in Ordnung bringe dann ist es wegen meines Gewissens, kann man es so sagen?

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          1. Steffen Klemm

            Ich meine, das, um in Deinem Beispiel zu bleiben, wir aus der Liebe zu unserem Herrn, der uns zuerst geliebt hat, diese Dinge nicht tun.

            Jesus hat das Gesetz erfüllt, und uns 'neue' Anweisungen/Richtlinien gegeben.

            Mit der Erfüllunist ist quasi die Aufhebung des Fluch's des Gesetzes gemeint, das das Gesetz als solches eine Knechtschaft und einen Zwang bedeutet, eine Pflichterfüllung von der wir durch Jesus befreit wurden.

            Denn da es nicht im Bereich der Möglichkeit eines Menschen liegt das Gesetz 100℅ig zu befolgen, sollten wir es auch gar nicht erst versuchen. Da der Fluch darin besteht, das das Gesetz komplett erfüllt werden muss von dem, der sich 'freiwillig' unter selbiges begibt.

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      2. Gabi

        Hallo Huh, jetzt mußte ich lange blättern … nein, nicht Jesus hat das gesagt, Entschuldigung !

        Es steht (mit einem smilie von mir am Rand) im Buch Kohelet : Kohelet 7, 16,17 : "Halte dich nicht zu streng an das Gesetz und sei nicht maßlos im Erwerb von Wissen ! Warum solltest Du dich selbst ruinieren ? Entfern dich nicht zu weit vom Gesetz und verharre nicht im Unwissen…"   ;o)

        Ich habe gerade mit Erstaunen festgestellt, dass Der Zehnte laut bibelserver.de im Neuen Testament kein einziges mal gefordert wird.

        Aber das war ja auch nur als Beispiel gemeint, auf die Frage, wie wir Leser mit Gott kommunizieren

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    2. Steffen Klemm

      Was den „Zehnten“ angeht, handelt es sich hierbei um den Alten Bund, indem 10% des landwirtschaftlichen Ertrages zum Unterhalt der Leviten, die als Priester eingesetzt waren, dienten.
      Im neuen Bund, durch den Tod Jesu, gibt es das Gesetz bzw. diese Pflicht, für uns, nicht mehr.
      Wenn Du also irgendwie Deine Gemeinde unterstützen möchtest, dann durch eine freiwillige Spende & NICHT durch den Fluch des Zehnten.

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      1. gekreuzSiegt Moderator Hanspeter

        Also ein Fluch ist der Zehnte auch wieder nicht. Nach Jesus gehört alles (nicht nur 10%) dem Himmlischen Vater und wir sind die Verwalter :-). Interessant ist, dass viele einen Segen erleben, wenn sie mindestens 10 % für Gott (nicht nur Kirche) einsetzen. Natürlich muss man auch weise sein, wo man investiert. Den Segen habe ich auf jeden Fall erlebt.

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        1. Steffen Klemm

          @HansPeter,

          wenn Du freiwillig, also von Herzen, den Zehnten gibst, obwohl hierbei die Höhe nicht maßgeblich ist, dann hast Du Recht, denn Gott liebt fröhliche Geber.

          Der Fluch bezieht sich auf das Gesetz, das der, der den Zehnten fordert, komplett erfüllen muss!

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    3. Steffen Klemm

      @Gabi Ich würde Dir ja empfehlen folgenden Beitrag zu lesen (Anmerkung vom Moderator 02.02.17: Link leider nicht mehr verfügbar), oder den Kommentar s.u. von mir … denn die Sache mit dem "Zehnten" der doch all zu gern gefordert wird ist für einige Menschen nicht leicht zu begreifen.

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        1. Mandy Artikelautor

          Hallo Holger.

          Du hast Recht, der Link von Steffen ist tot – ich habe eine Info dazu geschrieben. Vielleicht meldet er sich dazu nochmal. LG Mandy

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  2. Irmela

    Mein Taufvers steht in Johannes 10,27+28:

    27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir;

    28 und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.

     

    Was soll ich dazu noch sagen?- Mäh! (=Amen) 😉

     

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      1. Annette

        Das einzigste Mal wo ich ganz deutlich Gottes Stimme gehört habe war als ich große Angst hatte: Da hörte wie Gott zu mir sagte: "Fürchte dich nicht!!!"

         

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  3. ulrike

    Ich hatte mal einen kurzen Traum. Ich sah einen Hügel aus Lehm oder Dreck, darauf befand sich eine Person und machte pausenlos aus dem Dreck Ballen und warf diese nach irgendwem, oder ließ sie den Hügel hinabrollen, wobei die Ballen weiteres Material aufnahmen und immer größer wurden.
    Ich war gewissermaßen die Beobachterin der Szene und sah das von hinten, konnte auch nicht sehen, um wen es sich bei der Person handelt.
    Da hörte ich klar und deutlich eine Stimme, die nur wenige Worte sagte: „TU’S NICHT!“
    Davon bin ich aufgewacht und war sehr erschrocken.
    Aufgrund dieser direkten Befehlsform der Worte ging ich davon aus, dass Gott mich meinte und dachte nach, ob es jemanden gibt, den ich attackiere, oder über den ich mich ärgere und das immer wieder weitererzählte. Es traf zu. Ich zog meine Konsequenzen.

    Den Traum hatte ich, nachdem ich Gott immer wieder darum gebeten hatte, mein Herz zu erforschen und mich geistlich wachsen zu lassen. Das hat er sehr ernstgenommen, wie es aussieht! :-)

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