Andreas Meißner

…. erzählt seine Geschichte mit Gott

 

Ich war fünf oder sechs Jahre alt. Meine Mutti hat uns sechs Kinder christlich erzogen (Vater war kein Christ).

Beten vorm Essen und auch so, regelmäßiger Gemeindebesuch am Sonntag, das Erzählen vieler biblischer Geschichten und vieles mehr gehörte zu meiner „Grundausstattung“ in dieser Zeit.

Ich kannte den Herrn Jesus als Person, einige seiner Taten aus der Bibel. Und natürlich auch so tolle Geschichten wie von David und Goliath! Und hatte manchmal Angst, dass die Entrückung schon geschehen sein könnte – und ich allein zurückbleiben würde. Das wollte ich auf keinen Fall!
 
Unsere Oma wohnte auch im Haus – eine Etage höher. Manchmal durften wir als Kinder bei ihr zum Spielen gehen.

So auch an dem „bewussten“ Tag: Wir unterhielten uns.

Und dann fragte sie: „Willst du auch mal im Himmel sein?“
Ich: „Na klar!“
Sie: „Glaubst du, dass der Herrn Jesus dich lieb hat?“
Ich: „Ja“
Sie: „Willst du sein Schäflein werden?“
Ich: „Ja, das will ich.“
Sie: „Wollen wir jetzt deshalb zusammen beten?“
Ich: „Nein, das möchte ich nicht!“

Sprachs und ging eine Etage tiefer in unsere Wohnung.

Dort, am Ende des langen Flures, ging ich ins Badezimmer. Es war der einzige Raum im Haus, den man abschließen konnte. Was ich auch tat. Und dann kniete ich mich am Klo hin (gebetet wurde damals bei unserer Mutti immer im knien) und bekannte Jesus mein bisherigen Sünden (Ungehorsam, Lügen, na ja, was einem kleinen Jungen halt so einfiel) und sagte ihm, dass er mein guter Hirte und ich sein Schäflein sein wollte.
 
Das wars eigentlich schon. Ziemlich unspektakulär. Und kindlich. Aber seitdem gehöre ich zur Familie Gottes, weil ER mich adoptiert hat.
 
Dass sich später mein „theologisches“ Verständnis noch deutlich erweitert hat, ich bei neuer Schuld auch immer wieder um Vergebung beten kann und ich manche Neuanfänge im Lauf meines Lebens mit Gott gemacht habe – voila: Aber damals, auf dem Klo, da fing es an. Und hält bis heute. Weil er mich festhält. Das ist richtig toll!
 
 
Liebe Grüsse,
Andreas

P.S. Auf dem Foto bin ich der Junge rechts…

 

 

Jahrgang 55 — über drei Jahrzehnte Ehetraining :-), aber immer noch am Lernen! — wohnhaft im Südschwarzwald — leeres Nest, da die fünf Kinder schon ausgeflogen sind — dafür inzwischen drei süsse enkelkinder — Dipl.ing. und Christ – immer wieder überrascht von Gottes Originalität und Ideenreichtum — nie Langweile, weil es mit Gott immer spannend ist — schreibe und fotografiere gern… — mehr auf Anfrage:-)

Zu meinem Blog

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

© Fotos: Andreas

Du willst auch Deine Geschichte mit Gott erzählen? Dann schick sie mir  – alle Info's HIER

15 Gedanken zu „Andreas Meißner

  1. Mandy Artikelautor

    Eine schöne Geschichte. Danke Andreas.

    Was mich noch interessiert…. du warst ja damals noch ziemlich klein. Hast Du denn irgendwann ne Zeit gehabt, wo Du nichts mehr von Gott wissen wolltest? Also ich meine jetzt nicht nur einen Tag, wo Du stinkig warst – sondern ne längere Zeit, wo Du mit Gott und Bibelzeusch gar nichts los war?

    Antworten
  2. andy55

    Ha – sehr gute Frage:-)
    Na klar, im Teenageralter habe ich gemerkt, dass viel Frommes (z.B. Wortschatz) "antrainiert" war und man wusste, wie man sich zu verhalten hat. Einige Jahre bin ich nur in die Gemeinde mitgegangen, weil ich so erzogen war, aber mein inneres Leben war ziemlich weit weg von Gott.
    Erst durch einige selbstverursachte Probleme und einen radikalen Neuanfang habe ich begriffen, dass Christsein nichts Überstülptes wie eine Jacke ist, die man anzieht. Heute ist mir die Beziehung zu Gott wichtig. Wichtiger als gelernte Normen oder Moralvorstellungen. Ich beginne jeden Tag mit einem intensiven Austausch mit Gott (selber beten, auf ihn hören, Bibel lesen) – und bin sowas von begeistert, wie gross, intelligent, kreativ, wertschätzend, behutsam, zurechtbringend, ermutigend und helfend dieser grosse Gott ist, der mein Vater geworden ist.
    Ich könnte noch mehr erzählen, aber das ist hier ja keine Autobiografie:-)

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      Ha – ich stell immer gute Fragen!

      Ja, dass mit dem Wortschatz ist glaube ich ein weit verbreitetes Phänomen – gerade bei "Gemeindekindern". Ich hab nicht schlecht geguckt, als mir bei meinen ersten Gottesdiensten 12 jährige Anzugträger begegnet sich, die seltsame Ausdrücken drauf hatten.

      Vielleicht ist so ne Zeit "weg von Gott" auch mal ganz gesund, um zu wissen was einen fehlt… hmm ich rate das jetzt natürlich keinem.

       

      Danke für die prombte Antwort!

       

      Antworten
  3. sylvia

    danke Andreas. Ich bin Jahrgang 1956 und hab mich erst mit 18 Jahren bekehrt. Man durchlebt ja verschiedene Stufen im Leben. Christlicher Kindergarten war schon sehr prägend. Kirchgang ab und zu mit Oma auch. Bei meiner Konfirmation meinte ich es- soweit ich das verstand- schon Ernst.Wirklich verstanden hab ich das Evangelium erst, als ich eine Freundin fand, die Christin war und mit ihren Eltern und der ganzen Familie Kontakt bekam. Ich hatte durch meine falsche Prägung schon ein bisschen Mist gebaut, was ich als falsch erkannte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber niemanden kennengelernt, der ein anderes Leben lebte. Mit diesem Leben war ich aber nicht glücklich und hatte immer das Gefühl gehabt nicht dazu zu gehören. Ich passte einfach nicht in diese Welt. Aber es gab Gott-sei-Dank auch noch eine Alternative, von der ich nun hörte. Im alter von 18 Jahren gab ich mein Leben , ganz allein in meinem Zimmer um 22 Uhr an Jesus ab. Was hatte ich zu verlieren? Es geschah nichts Spektakuläres, aber irgendwie war ich doch sofort ein anderer, neugeborener Mensch, das war spürbar. Ich hatte einen neuen anfang gemacht, und zwar mit Jesus und schrieb in mein Album: Das Alte ist vergangen, siehe es ist alles neu geworden!- Und das ist es auch- nie hab ich bereut mein Herz und Leben IHM anvertraut zu haben. Das Leben war nicht einfach, aber er lebt in mir und das gibt mir die Zuversicht und Hoffnung allezeit. CHRISTUS IN EUCH- die Hoffnung der Herrlichkeit. Liebe Grüße Sylvia

    Antworten
    1. andy55

      Hi Sylvia,
      danke für dein Erzählen, wie es bei dir war.
      Ich liebe Geschichten, wie Gott Menschen findet oder menschen ihr Leben ihm übergeben. Jede anders. Oft eine andere Situation. Und immer originell. Es gibt kein Präzedenzfall. Bei manchem ist es total spektakulär, bei anderen wieder ganz leise und unauffällig.
      Danke auch für diesen Spruch: Das Alte ist vergangen… eine schöne Erinnerung in Zeiten, wo es nicht so gut läuft.
      Liebe Grüsse zurück,
      Andy

      Antworten
  4. Tobi

    Hallo Andreas!

    Danke das du deine Geschichte mit Gott erzählt hast, ich finde die neue Ruprik total super. Naja ich bin noch auf der Suche nach Gott – irgendwie – hab jetzt erst begonnen in der Bibel zu lesen und hier auf Gekreuz(siegt).

    Tobi

    Antworten
    1. andy55

      Hallo Tobi,
      danke für dein Feedback. Und ich freue mich für dich, denn: "Wer suchet, der findet." Und dabei verspricht Gott etwas: Er lässt sich finden. Manchmal sind es ganz viele Puzzleteile, die aneinandergereiht plötzlich den Aha-Effekt ergeben. Oder Jesus begegnet dir in deinem Alltag – und auf einmal gibt es keinen Zweifel mehr. Oder…
      Ich wünsche dir, dass deine Suche weiter anhält. 
      Liebe Grüsse, Andreas
      P.S. Und natürlich findet man auch jede Menge Infos in der Bibel…

      Antworten
  5. Myriam Reittinger

    Ich find diese Geschichte total schön!!  So lieb wie der kleine Junge "nein" sagt und ins Badezimmer geht um zu beten.
    Das hat mich sehr, sehr berührt!!!
    Lg, Myriam

    Antworten
    1. SUNdra

      Eine sehr, sehr liebe Geschichte! :) Ich erkenne darin für mich folgendes: die Beziehung zu unserem Herrn Jesus Christus, zu Gott ist eine sehr PERSÖNLICHE – das hast du scheinbar schon als Kind gespürt und bist deshalb auch ALLEINE ins Badezimmer um dein Leben Jesus anzuvertrauen. Gemeinschaft ist sehr schön und wichtig aber schlussendlich entscheidest du ganz ALLEINE dich für die Gemeinschaft mit Gott – das kann dir niemand sonst abnehmen und das ist auch gut so! :) Alles Liebe noch weiterhin und sonnige Grüße und Gottes reichen Segen! SUNdra

      Antworten
      1. andy55

        hi sundra,
        das ist noch ein ganz guter gedanke!
        und er stimmt ja auch – so gerne ich mit anderen zusammenarbeite, teamwork und so, so allein treffe ich mich meist mit dem herrn bzw. rede mit ihm bei entscheidungen face to face.
        danke für dein comment und auch dir gottes segen!
        andreas

        Antworten
    1. Gekreuz(siegt) Moderatorin - Petra

      So sehe ich das auch ,Nicole 😉 und das Klo ist nicht nur Gebetsstätte sondern man kann dort auch prima Andachtsbücher lesen 😉  bei mir steht eine kleine Auswahl verschiedener Andachtsbücher im Regal neben dem Klo (wir haben ein recht kleines Bad ) und so weiss auch jeder Bad/Toilettenbesucher woran er ist 😉 oder was der Wohnungsinhaber glaubt 😉

      Antworten
  6. Sonja S.

    Apropos Klo: Ich bin mal aus einem Kreis von Menschen, in dem ich mich nicht wohlgefühlt habe, weil die Gespräche voller Vorurteile, Verallgemeinerungen und Besserwisserei waren und ich Herzbeschwerden bekam, auf die Toilette geflüchtet und habe gebetet, bis mein Herz sich beruhigt hatte. Dann bin ich zurückgegangen und habe einfach nur Frieden ausgestrahlt und nicht mehr versucht, meine Meinung durchzusetzen. Ich gehe nur noch selten in diese Gruppe, merke aber, dass ich mit meiner Haltung etwas bewirke. Sage ruhig und freundlich meine Meinung und rede von meinem Glauben, wenn es angebracht ist. Vorher bete ich intensiv und stelle mir immer vor, dass Jesus bei mir ist. Dadurch bin ich selbstbewußt, ohne überheblich zu sein und nicht mehr so empfindlich wie ich früher war. Mein Herz freut sich.

    Antworten

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.