Von Superchristen, Sklaven und Freunden …

"Leistung bringen!" ist eines der höchsten Gebote in unserer Gesellschaft!


Das geht spätestens in der Schule los, setzt sich beim Studium fort und auch am Arbeitsplatz ist Leistung einer der wichtigsten Maßstäbe!

Es geht um Leistung; in der Wirtschaft, beim Sport, oft auch in Beziehungen.

Wer Leistung bringt, ist anerkannt und beliebt. Wer zu wenig Leistung bringt, gilt als schwach und wird ausgetauscht. 


Ich glaube, dieses Leistungsdenken beherrscht uns manchmal so sehr, dass wir es selbst schon gar nicht mehr merken. Es ist uns so in Fleisch und Blut übergegangen, dass wir denken, auch Gott habe uns lieber, wenn wir alles richtig machen und lehne uns ab, wenn wir Mist bauen und Fehler machen. 


Und dann kommt Jesus und sagt: "Hey, Du darfst schwach sein! Ja, DU! Ich liebe Dich unendlich! Ganz egal, wieviel Du leistest oder nicht leistet! Meine Liebe und Gnade schenke ich Dir, weil Du DU bist und nicht weil Du sonst wie viele tolle Dinger drehst!"


Scheiß auf Supermänner, Superfrauen, Superschüler, Superlehrer, Superkinder, Supereltern, Superchristen, Superpastoren, Supergemeinden, Superstars ….

Gott will DICH!! Er findet Dich als Mensch SUPER!

So, wie Du gerade vorm Laptop, PC oder vorm Handy hockst und diesen Blog liest!


Auch, wenn es eine bittere Erkenntnis ist: Supermenschen gibt es genauso wenig wie den Weihnachtsmann! 


Vielleicht bewunderst Du all diese scheinbaren Supermenschen und vielleicht verkörpern sie genau das, was Du Dir für Dich wünschst. Vielleicht wärst Du auch gern so ein Supermensch?!

Doch so überfordern wir uns gegenseitig. Wir bauen uns Traumbilder von anderen und sind dann enttäuscht und beleidigt, wenn die anderen sich nicht so verhalten, wie wir es erwartet haben. Wenn sie nicht die Leistung bringen, die wir erhofft haben. Und dann stürzen wir die Idole von den Thronen, auf die wir sie selbst gehoben haben. Auf die, die wir gerade noch als Superhelden / Superchristen gesehen haben und in den Himmel hoben, wird nun geschimpft und eingedroschen!


Aus Bewunderung wird Verachtung! Aus Liebe wird Hass! Der Grad ist schmal … und so fällt man schnell, von der einen oder von der anderen Seite, vom Pferd.


Das Prinzip der Leistung ist unbarmherzig. Das Prinzip der Liebe, welches Jesus lehrt, ist das Gegenteil: es ist barmherzig! 


"Frommer" Leistungsdruck ist ein Krampf und nimmt gefangen! Es stresst total und was wirklich wichtig ist, nämlich die Beziehung / Freundschaft zu Gott, leidet darunter!

Es kommt nicht darauf an, wie viel Du betest oder wie oft Du in der Bibel liest. Es kommt nicht darauf an, wie viele gute Taten Du in dieser Woche getan oder wie vielen Menschen Du von Gott erzählt hast. Es kommt darauf an, dass Gott Mittelpunkt Deines Lebens ist, du täglich neu mit Jesus lebst und sein Geschenk der Gnade und Freiheit annimmst. 


Jesus nennt uns nicht seine Knechte, er nennt uns Freunde!

"Ich nenne euch nicht mehr Diener, weil ein Herr seine Diener nicht ins Vertrauen zieht. Ihr seid jetzt meine Freunde, denn ich habe euch alles gesagt, was ich von meinem Vater gehört habe. " – Johannes 15, 15


In anderen Bibelübersetzungen steht statt "Diener" auch "Knecht" oder "Sklave".

Jesus beförderte seine Jünger aus diesem Dienerstand zum Freund! Das ist grandios! Ein Diener konzentriert sich hauptsächlich auf seine Aufgaben. Er hat seinen Chef und macht am Besten nur das, was er von ihm aufgetragen bekommt. Was sein Chef privat für ein Typ ist, geht den Diener nichts an. Er hat einen völlig anderen Status.

Ein Diener erledigt seine Aufgaben, um damit seinen Lebensunterhalt zu sichern. Ein Freund ist freiwillig Freund und dient von Herzen gern, ganz ohne Zwang. Für einen Freund steht nicht der Gehorsam an erster Stelle, sondern die liebevolle Beziehung – das freundschaftliche Vertrauen – untereinander!

Natürlich bleibt Gehorsam wichtig, dazu muss man nur mal die vorangegangenen Aussage von Jesus lesen: "Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage." – Johannes 15, 14

 

Ein Diener fragt: "Was soll ich als Nächstes tun?" – Ein Freund überlegt eher: "Was sagt er zu meinen Entscheidungen?"

In einer Freundschaft geht es viel mehr um den Menschen und darum, den anderen nicht zu enttäuschen. Es geht um ein gegenseitiges Kennenlernen und gemeinsam Zeit zu verbringen.

Ich kann Dir nur raten, diese Beförderung anzunehmen, sie gilt auch für Dich!   ;-)

Jesus gibt Dir damit Zugang zu seinem Herzen! Du arbeitest dann nicht mehr, um Ihm zu gefallen, sondern weil Du ihm gefällst, und anstatt für Ihn zu arbeiten, arbeitest Du mit Ihm. 


Das ist doch ein himmelweiter Unterschied, oder? 

 

In diesem Sinne: 


"Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig." 
– 2. Korinther 12, 9 LUT

 

Alles Liebe und ein schönes Wochenende

Deine Mandy

 


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Dieser Beitrag wurde am 5. Juli 2019 veröffentlicht.

7 Gedanken zu „Von Superchristen, Sklaven und Freunden …

  1. Siegfried

    das Leistungsprinzip haben wir aber auch unter Christen und ist weit verbreitet. Uns wurde in der Schule folgendes bei gebracht: hast du was, bist du was, hast du nichts, bist du nichts.

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  2. Amy

    „In einer Freundschaft geht es viel mehr um den Menschen und darum, den anderen nicht zu enttäuschen.“ Dazu eine Frage:
    Aber wenn ich den anderen nicht enttäuschen möchte, mach ich doch auch alles was er will und was er von mir erwartet, nur um ihn nicht zu enttäuschen. Das ist doch Zwang in höchstem Maße!?

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    1. Mario

      Hallo Amy,
      Was ist denn daran Zwang, wenn Du dich freiwillig dazu entschieden hast ihm in und aus Liebe heraus dich unterzuordnen?
      Ich weiß, man sieht schnell das Schlechte, dass alles was man für jemand anderen tut einem nur zum Nachteil ausgenutzt wird. Das ist das Denken dieser Welt. So soll es bei uns untereinander aber nicht sein. „Liebet einander“, sagte Jesus, „so wie ich euch geliebt habe.“……. „Und wer der Größte von sein will, soll aller Diener sein.“ Das setzt voraus, dass wir uns IHM zum Vorbild nehmen und uns ehrlich mit Respekt und ohne Falschheit im Herzen begegnen. Denn Jesus sagte auch: „Verleugne dich selbst, nimm dein Kreuz auf dich und folge mir nach.“ Was soviel heißt, wie : Verleugne dein weltliches, fleischliches Denken, das Kleben an den Dingen und das Treiben in den Sorgen dieser Welt. Und komme hinein in deinen geistigen Wachstum, in die Wahrheit aller Dinge und allen Seins, in die Liebe und den Frieden den Gott Dir gibt.
      Wieso sollte man sich Jesus und dem Vater, der Dich erschaffen hat, der alles von Dir weiß und der alles unter seiner Kontrolle hat, nicht auch freiwillig unterordnen, damit ER Dich, durch deine Zustimmung, sicher f0hren kann?
      Diese Welt denkt leider genau entgegengesetzt der Liebe Gottes, die lebt im Egoismus. Dabei können wir doch klar an der Natur, der Schöpfung Gottes, erkennen, wie sich alles aus Liebe verschenkt. Dies bewundern wie nicht umsonst mit voller Hochachtung, denn auch dies ist tief in uns hinter all den Mauern und Fassaden, die wir uns, zum Schutz, im Laufe des Lebens aufgebaut haben. Und die wir nun nach und nach von Jesus seiner Führung wieder einreissen lassen müssen. Denn Er (die Wahrheit) ist unser Schutzschild und unser Schwert und nicht……..

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  3. Himmelsstürmer

    Was für ein treffendes Bild…lasst uns die Superhero-Kostüme an die Leine hängen! :-)
    Ein entlastendes Bild, wie ich finde…und doch gleichzeitig etwas beängstigend, denn das Leistungsdenken und das „Ich will/muss es selbst schaffen!“ ist doch soo tief in unseren menschlichen Wurzeln verankert! Seit Adam und Eva von der verboteten Frucht aßen und aus dem Paradies ausgestoßen wurden, versucht die Menschheit, es allein zu schaffen und sich darüber zu identifizieren…wer sind wir also nun, wenn wir unser Superhero-Dasein aufgeben? Sind wir dann niemand mehr? Oder haben wir vielleicht nur dann die Chance, die Person zu sein, die Gott eigentlich geschaffen hat?! Haben wir vielleicht nur dann die Chance in paradiesische Zustände zurückzukehren, wenn wir vom Baum des Lebens (Jesus) essen und unser „Do it yourself“-Prinzip sterben lassen?! Es kommt auf einen Versuch drauf an…einfach mal einen Schritt aufs Wasser machen und Gott die Kontrolle zurückgeben…denn nur da wächst das Vertrauen, dass seine Versprechen wirlich wahr sind und seine Hand wirklich trägt!

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