Welche Themen gehören (nicht) in den Gottesdienst?

  • "Gott ist gut. Ich nicht."
  • "Ich bin von Geburt an schlecht …"
  • "Ich hab schon wieder was falsch gemacht. Hoffentlich liebt Gott mich noch?!" 
  • "Ich bin ein Versager."
  • "Gott liebt mich nicht, der hat seine Lieblingskinder … ich gehöre nicht dazu."
  • "Ich bin nicht wertvoll genug."


Kennst Du solche Gedanken auch?

In all den Jahren, in denen ich diesen Blog schreibe, bis heute bekomme ich Mails mit diesen oder ähnlichen Aussagen. Menschen, die mir das schreiben, gehen oft schon seit Kindheit an in Gemeinden und Kirchen. Sollten sie nicht gerade deshalb anders drauf sein? Haben sie alle nur etwas falsch verstanden oder sind psychisch labil?
 

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Sollten Menschen in Gemeinden nicht eher Wertschätzung gelernt und verinnerlichen haben?
Sollten sie nicht Halt, Trost und Stärke im Glauben finden? 


Ich werde den Arsch voll bekommen für das was ich gleich schreiben werde, denn ich bin der Meinung das Menschen in Gemeinden statt Stärkung leider viel zu häufig das Gegenteil erleben: Missbrauch und Manipulation, von Kindheitsbeinen an.

Der Typ hinter der Kanzel erklärt, dass der Mensch von Geburt an schlecht ist. Ohne Gott kann und ist er nichts. Bääääm, ein Schlag in die Seele eines Menschen, vor allem in die eines Kindes, dass den theologischen Hintergrund dieser Aussage noch gar nicht begreifen kann. Ein Schlag der Verletzungen hinterlässt, die im schlimmsten Fall niemals verheilen. Ich übertreibe? Vielleicht. Doch wenn ich mir oben genannte Aussagen durchlese … vielleicht auch nicht.

Aber hey, das ist doch alles gar nicht so tragisch. Denn selbst wenn wir Menschen schlecht sind, hat Gott uns durch sein Opfer (Jesus) wieder aufgewertet. Also, passt doch oder?


Ich bin der Meinung, dass es der falsche Weg ist den Menschen von der Kanzel aus erstmal eins reinzuwürgen, um sie danach zu verarzten. 


Der Mensch neigt dazu negative Worte und Erlebnisse länger abzuspeichern, als positive. Negatives hat mehr Gewicht und drückt nach unten. Je nachdem wie sensibel ein Mensch ist, umso mehr wird ihn beschäftigen was er hört und erlebt. 

Ob der Mensch von Geburt an schlecht ist oder nicht, sei mal dahin gestellt. Ich möchte jetzt keine theologischen Diskussionen vom Zaun brechen – gerne behandle ich das Thema aber mal in einem weiterem Blogbeitrag. Ich möchte auch keine Petition ins Leben rufen, die dazu aufruft aus Kirchen Kuschelclubs zu basteln, wo man sich kaum noch traut was zu sagen, um ja niemanden zu verletzen. Geht eh nicht. Man kann predigen oder auch schreiben was man will, es wird immer Menschen geben, die es falsch verstehen (wollen) und sich angegriffen fühlen. Bevor man die Worte "Missbrauch" und "Manipulation" in den Mund nimmt, sollte man ganz vorsichtig sein.


Es gehört dazu auch die heiklen Themen anzusprechen. Doch ich glaube manchmal ist der Gottesdienst nicht die passende Location …. 

… sondern eher ein kleiner Kreis von Leuten. Z.B. ein Hauskreis, in dem sich Menschen treffen, um über bestimmte Themen und Geschichten in der Bibel zu reden und sich damit auseinander zusetzen. Das gibt jedem, anders als im Gottesdienst, auch die Möglichkeit in Dialog zu treten; Fragen zu stellen oder Punkte anzusprechen, die er nicht verstanden hat. All das beugt unnötigen Missverständnissen vor.
 

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Liebe geht uns alles an!

Wir sollten uns alle bemühen mehr zu lieben. Kein vernünftiger Mensch würde seinem Kind erstmal eine Ohrfeige geben, um ihm damit zu zeigen wie hilf- und wehrlos es gegen Mama ist, die ihm anschliessend liebevoll und sanft die Wange streichelt. Bedingungslose Liebe findet andere Wege. Genau darüber sollte mehr gesprochen werden!


Kennst Du die Stelle bei der Verhaftung von Jesus, als es zu einem Handgemenge kommt? Petrus, einer der Jünger, zieht sein Schwert und schlägt das Ohr von einem der Soldaten ab. Und was sagt Jesus dazu?

"Steck dein Schwert weg! Wer Gewalt anwendet, wird durch Gewalt umkommen." Matthäus 26, 52 HfA


Wie bezeichnend, dass ausgerechnet Petrus, der Kirchengründer, dass Schwert zieht.


Wie oft ziehen wir in unseren Gemeinden das Schwert?
 

In Sprüche 18, 21 HfA steht: "Worte haben Macht: sie können über Leben und Tod entscheiden. Darum ist jeder für die Folgen seiner Worte verantwortlich." 


Übrigens; Jesus legte dem Soldaten kommentarlos die Hand auf und heilte ihn. Vielleicht sollten wir statt (gefühlten) 90 Minuten Predigt (was keine Seltenheit ist) einfach mal 60 Minuten davon opfern, um uns gegenseitig kommentarlos zuzuhören – miteinander zu beten, uns mit Rat und Tat zur Seite stehen?! 

Eine gute und ausgewogene Mischung aus Beiden, macht für mich Gemeinde aus. Ich möchte in keine Gemeinde gehen, wo ich kaum noch sitzen und mich konzentrieren kann, weil die Predigt sich ewig hinzieht. Nach Kaffee und kurzem Small Talk muss ich nach Hause um mich erstmal ausruhen. Das stärkt mich nicht, das macht mich müde … 


Ich glaube an einen liebenden Gott, an einen Gott der uns tröstet wie eine Mutter und beschützt wie ein Vater. Klingt kitschig, ich weiß. Doch lese ich genau von diesem Gott in der Bibel. Und was noch viel wichtiger ist; diesen Gott erlebe ich!


Jesus nahm die Menschen bedingungslos an, er liebte sie ohne ihnenerstmal zu predigen wie blöd sie ohne ihn dran sind.

Jesus war radikal in seiner bedingungslosen Liebe. Ein Rebell! Und genau das ging den superfrommen Pharisäern und Sadduzäern auf den Keks. Sie regten sich ganz furchtbar über ihn auf. Am Ende brachten sie ihn sogar um … 


Jesus hat die Hölle oder andere krasse Themen nicht verleugnet, aber mit wem sprach er darüber? Nicht mit den Menschen auf der Straße, die ihn nicht oder kaum kannten, nicht mit den Kranken die zu ihm kamen … über diese Themen sprach er mit den Gemeindeleitern oder mit den Selbstgerechten, die sich anmassten, die absolute Wahrheit zu kennen. 


Jesus lebte die Freiheit, die er von Gott erfahren hatte! 

Und genau diese Freiheit hat er uns geschenkt. Jedem einzelnen. Ich wünsche mir, dass wir frei davon werden andere Menschen unter Druck zu setzen. Das wir aufhören mit unserem: "Aber … " und Zeigefinger Gewinke. 

Ich wünsche mir, dass Menschen sich annehmen, wie sie sind, mit ihren Fehlern und Macken. Dass wir kommentarlos unsere Hand auf sie legen …

 

Ich danke Dir fürs Lesen.

 

Gottes fetten Segen für Dich.

Deine Mandy

 

 

PS: Komm mir jetzt bitte nicht mit: "Oh, wenn das so ist gehe ich in keine Gemeinde!" – wenn wir alle so denken, dann wird sich nie etwas ändern. Es gibt tolle Gemeinden! Doch es gibt keine perfekten Gemeinden und es muss sie auch nicht geben 😉

 

2PS: Ich möchte in meinem Beitrag nicht alles auf "die böse Gemeinde" schieben – natürlich entwickelt sich sehr viel vorallem auch durch Prägung im Elternhaus, des Umfelds usw. 


Falls Du einen Kommentar zu meinem Beitrag schreibst, gib ein % dabei an – ich möchte interessehalber wissen, wer den Beitrag bis zum Schluss gelesen hat, bevor er kommentiert. Danke!

 

Buchtipp:

Es ist kompliziert: Wie ich glaube, ohne zu verzweifeln: Kirche leben, leiden und lieben von Rachel Held Evans

 


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Dieser Beitrag wurde am 2. März 2017 veröffentlicht.

96 Gedanken zu „Welche Themen gehören (nicht) in den Gottesdienst?

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  1. Daniel

    Mandy, kann Dir nur zustimmen. Einmal mehr Vorfahrt für die Liebe. Oder eine Altersbeschränkung in Gottesdiensten :-)

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      FSK 18 – nee, ernsthaft mir kam der Gedanke beim schreiben auch mit der Altersbeschränkung. Aber das kann es nicht sein. Kinder aus dem Gottesdienst ausschließen, passt nicht. Außerdem was vermittelt es den Kindern? „Die sprechen da drin über geheime oder gefährliche Sachen?“ „Ich darf das nicht mitbekommen!“ … hm 

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  2. Ruth

    Du sprichst mir aus dem Herzen, liebe Mandy! Sexuelle Gewalt im frommen Elternhaus, dazu die Message, wie schlecht und böse der Mensch, also ich bin, wie oft Jesus traurig über mich ist, wie sehr er wegen meiner Sünden leiden musste, das war für mich als Kind, was meine Würde und mein Selbstwertgefühl komplett zerstört hat. Ich bestand aus Angst, Scham und Schuldgefühlen und versuchte mehrmals, mich umzubringen, weil ich keinen Ausweg daraus wusste. Aber ich habe ich Jesus kennen gelernt und immer mehr davon gelernt, was Liebe und Gnade bedeutet und Freiheit. Auch durch Gemeinden und Christen, die mir auf diesem Weg geholfen haben. Auch durch gute Therapeuten. Ich weiß heute, ich bin wunderbar und wertvoll und liebenswert, nachdem ich jahrzehntelang weiter Gewalt in Beziehungen erlebt habe. Vom Wissen zum Glauben und zu der Haltung, aufrecht und in Würde leben zu können, ist ein langer Prozess. Aber ich habe Hoffnung, dass ich eines Tages so frei leben kann, wie Jesus mich bereits gemacht hat!

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    1. Daniel

      Liebe Ruth, einerseits bin ich zutiefst bestürzt… und gleichzeitig beeindruckt von Dir und Deinem Lebenswandel. Auf der anderen Seite bin ich unserem Papa im Himmel sehr dankbar, wie aus so viel persönlich erlebter Dunkelheit so viel Licht werden konnte, wie in Deinem Fall. Die meisten Menschen wenden sich nachvollziehbarerweise von Gott ab, in dessen Namen sie verprügelt und geschändet wurden. Was für ein Weg hast Du zurückgelegt? Und Du bist ihn mit Jesus gegangen, hallelulja :-) Finde es auch toll, wie Du Dich beruflich engagierst. Wenn eine Bibelstelle voll auf Dich zutrifft dann “Lass Dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“.(Römer 12, 21). Übrigens sehr mutig von Dir hier darüber zu sprechen. Aber etwas Vorsicht ist auch angebracht… Liebe Grüße :-)

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      1. Daggi

        Daniel: Sie muss nicht vorsichtig sein, denn sie hat etwas geschafft, dass viele überhaupt nicht schaffen. Sie ist von Schlimmen Dingen befreit worden und sollte dafür überall Zeugnis geben, denn sie hat ein Zeugnis zu geben. Sie kann damit anderen Menschen Mut machen und ihnen sogar die Hilfestellungen geben, die diese brauchen. Denn sie ist da raus und sie hat das durch den Glauben geschafft. Das ist das Beste überhaupt. Und sie ist ja nicht diejenige gewesen, die anderen Menschen geschadet hat. Wieso also soll sie vorsichtig sein? Andere Menschen haben ihr geschadet, so sehr geschadet, dass sie keinen Ausweg mehr gesehen hat. Sie hat sich nicht selber geschadet, ihr wurde geschadet. Und sie hat sich dagegen stellen können und hat mehr Mut bewiesen, wie manch andere Frauen, die ich kenne. Manche werden zu tote geprügelt, da sie keinen Mut haben sich gegen solche Menschen zu stellen. Es gehört Mut dazu, es gehört Lebenswillen dazu und es gehört die Ehrlichkeit dazu, dazu zu stehen. Das haben viele Frauen überhaupt nicht.

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    2. Mandy Artikelautor

      Ohne viel nach Worten zu ringen, sag ich einfach mal: Es ist schön, dass es Dich gibt Ruth. :-) Danke für Deinen Mut öffentlich von Dir zu erzählen. Der ein oder andere, der Deine Worte liest, bekommt dadurch vielleicht (neue) Hoffnung, dass es einen Weg in die Freiheit gibt und es sich zu kämpfen lohnt.

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      1. Ruth

        Danke, das berührt mich, ich kann aber nur sagen, dass ich nicht anders konnte, als an Gott festzuhalten, weil mir oft nichts anderes blieb. Und dass ich dadurch erlebt habe, dass er ganz anders ist, als das, was mich geprägt hatte. Als ich klein war, wusste ich zum Beispiel einfach, Jesus hat die Kinder lieb und da war kein komischer Beigeschmack. Einfach pure Liebe ohne Gegenleistung. Er war immer da! Mir ist auch bewusst, dass ich ein Risiko eingehe, wenn ich so offen schreibe. Aber was ist das schon verglichen mit Jahrzehnten des Schweigens aus Scham und Angst? In meinem Beruf bin ich allerdings tatsächlich vorsichtig, es gibt Orte, wo es besser ist, sich nicht mit seiner Vergangenheit zu outen und lange Ärmel zu tragen, egal, wie lange diese Vergangenheit her ist.

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        1. Axel

          Ruth danke.
          ich habe viel „Fordern“und „machen müssen“ in einer Gemeinden erlebt, wo ich auch Lobpreisleiter war.
          Auch später „der Moor hat seine Arbeit getan“ und dann nix mehr. Wenig Dankbarkeit.
          Habe dann alles nur für Jesus gemacht. Jetzt leide ich seit Jahren unter Depressionen und hoffe auf Seine Hilfe.

          Antworten
          1. Ruth

            Lieber Axel, das tut mir sehr Leid, ich kenne Depressionen. Mein Freund auch. Er hat ganz viele schlimme Verletzungen in seiner Gemeinde erlebt. In 3 Wochen beginnt er eine stationäre Psychotherapi im Schwarzwald, in der de’Ignis -Klinik. Die arbeiten dort auf christlicher Basis und gleichzeitig fachlich sehr fundiert und ich denke, haben dort eine Menge mit Patienten zu tun, die in Gemeinden und durch einen krank machenden Glauben geschädigt wurden.

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            1. Daggi

              Ruth: Mach Dich davon frei. Du bist von Deiner Vergangenheit frei und wer damit Probleme hat, der hat keinen lebendigen Glauben. Du hast diese Vergangenheit und Jesus hat dich davon befreit, wovor musst Du dann Angst haben? Wieso sollst Du dann vorsichtig sein? Deine Vergangenheit ist nicht mehr wichtig. Trage Deine „Narben“ und zeige sie, denn sie haben Dich zu dem gemacht, was Du heute bist. Vorzeigbar, angstfrei, selbstbewusst und von Deiner Vergangenheit befreit. Hab keine Angst, hab keine Probleme, Deine Narben zu zeigen. Du musst Dich nicht schämen und Du kannst ganz normal herumlaufen. Wer damit Probleme hat, der hat mit sich und seinen Ansichten Probleme. Lass die Menschen reden, denn Du bist davon befreit und die anderen nicht. Lebe frei, dann bist Du frei. Lass andere Reden, sie haben nicht Dein Leben. Ich bin froh, dass Dich diejenigen nicht besiegen konnten, die Dir geschadet haben. Du hast es geschafft und Du hast Dir Hilfe geholt, als Du diese gebraucht hast. Du kannst anderen helfen, die Hilfe brauchen, da Du selber aus so einer Vergangenheit befreit wurdest. Du kannst dadurch anderen Menschen helfen und lass Dir bitte nicht einreden, dass Du damit vorsichtig sein musst. Die Menschen, die noch nie etwas derartig Schlimmes erlebt haben, können sich gar nicht in solche Menschen hineinversetzen. Du kannst es und Du kannst anderen Menschen zeigen, wie sie aus solchen Missständen herauskommen können, denn Du hast es geschafft. Du bist aus diesen Missständen raus und Du brauchst Dich dafür echt nicht zu schämen. Denn genau das ist die Gegenseite, die Dir solche Dinge einreden wollte. Gott sieht Dich als wundervollen Menschen an, als wunderschöne Frau und Du bist Gott soviel Wert, dass Du da rausgekommen bist und Du hast es mit Gott und Jesus geschafft. Viele schaffen das nicht, wenn sie keinen Glauben haben. Deshalb musst Du Dich nicht verstecken und Du kannst mit Deinem Zeugnis anderen Menschen Mut machen, dass sie sich ihren Problemen stellen, um da rauszukommen. Gott segne Dich und Deine Arbeit.

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              1. Ruth

                Vielen Dank, liebe Daggi, dass du so für mich sprichst /schreibst! Ich wünsche mir das sehr, dass ich anderen, die ähnliches erlebt haben, Mut machen kann. Ich bin schon sehr weit gekommen, trotzdem habe ich auch noch viele Ängste und bin in manchen Bereichen noch sehr verletzlich. Es ist halt ein langer Prozess. Wenn ein Sklave frei gekauft wird, der ein Leben lang als Sklave gelebt hat, muss er auch erst mal lernen, wie es ist, frei zu sein. Er hat vielleicht noch lange alte Ängste und Verhaltensmuster, die aus der Vergangenheit resultieren. Ich habe das, was Daniel geschrieben hat, gar nicht so aufgefasst, dass ich mich immer noch schämen und meine Vergangenheit verstecken müsste. Nur, dass man vorsichtig sein muss, vor wem man sich so offen und verletzlich zeigt. Bei meiner Arbeit in der Schule mit den Kindern und Eltern und Kollegen fühle ich mich zum Beispiel halt nicht so frei, da möchte ich mich lieber schützen. Unsere Gesellschaft ist mit manchen Dingen auch noch überfordert. Da wäre es einfacher, irgend eine körperliche Einschränkung zu haben.

        2. Cornelia

          Ruth ich druecke dich unbekannterweise mal einfach in gedanken.deine worte haben mich tief beruehrt.du bist eine sehr starke frau und unendlich geliebt :-)

          Antworten
  3. Ingo Schröder

    Ich habe den Beitrag zu 100% gelesen.

    Hallo Mandy ,
    ich predige einmal im Quartal in einer freien Gemeinde. Ja, mit der Zeit hast du recht….Man sollte auf max.25 Minuten kommen. Die Sache mit der Liebe ist schwer. Wenn man die Predigt vorbereitet, weiß man ja nicht wer da ist. Da muss man sich auf Gott verlassen. Mir geht seit längerem die Sache mit der Liebe durch den Kopf. In der Bibel steht ja auch….hast du die Liebe nicht,ist alles umsonst. Also müssen wir alle erst mal an unserer eigenen Nase anfassen und dann gucken,wie groß der Splitter im Auge des Bruders ist und wie schlimm. Ich versuche ohne Gedanken in einen Gottesdienst zu gehen und erwarte nur, dass Gott mir was neues beibringt durch die Predigt. Das klappt ganz gut. Es ist immer was dabei….

    LG Ingo

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      Hallo Ingo.

      Sag mal predigst Du ohne Notizen? Also, so ganz ohne Gedanken was Du sagen wirst? Das finde ich bewundeswert! Hut ab! 

      Antworten
      1. Ingo Schröder

        Hi Mandy,

        nein, ohne Papier bekomme ich das nicht hin. Schreibe Wort für Wort auf. Wenn ich selber zum Gottesdienst gehe, mache ich mir vorher keine Gedanke. Ich versuche Gott meinen Kopf lenken zu lassen. Gott hat das bei mir mit dem Predigen gemacht, damit ich mit der Bibel arbeite, bin sonst nicht so der Leser.

        Antworten
        1. Jonas

          Hallo Ingo,

          ich weiß nicht, ob Du das noch liest, aber wenn Du alles aufschreibst, kannst Du ungefähr herausfinden, wie lange es dauert. Mit einer deutschen Sprache bzw. Dialekt kommt man im Durchschnitt auf 100 Worte in der Minute. In 25 Minuten sagst Du also etwa 2500 Worte. Wenn es Dir so geht wie mir, dass Du am Ende auch mehr sagst als Du aufschreibst, dann rechne etwas weniger, zum Beispiel nur 2000 Worte aufschreiben. Ich predige meist so um die 35 Minuten und schaue, dass ich nicht mehr als 2500 Worte im Manuskript habe.

          LG
          Jonas

          Antworten