"Wenn ich mich mal wieder mit meiner Frau streite", erzählt ein Mann seinem Freund, "dann wird sie immer gleich historisch." – "Du meinst hysterisch?!" fragt er nach. "Nein, ich mein wirklich historisch. Sie hält mir jeden Fehler vor, jedes falsche Wort, einfach alles an das sie sich erinnern kann … seit wir zusammen sind."
Wo und wie auch immer Menschen zusammen leben gibt es hin und wieder Stress. Ob nun in einer Partner- oder Freundschaft, in einer Familie, WG, Kirche …. ganz egal. Es menschelt überall!
Wir verletzen und kränken uns gegenseitig, obwohl wir es in den meisten Fällen nicht wollen.
Es gibt eine Geschichte in der Bibel, die besonders krass ist. Jakob, Vater von 12 (!) Söhnen. Josef war sein jüngster Sohn, damals 17 Jahre alt. Seine Brüder waren eifersüchtig auf Josef, weil der als Jüngster nach Strich und Faden verwöhnt wurde. Also wollten sie ihn "beseitigen" – sie verkauften ihn fürn Appel und nen Ei an Sklavenhändler. Was aus ihm wurde … beeindruckende Geschichte, kannst Du ab 1. Mose 37 lesen.
Seine Brüder schleppten diese Schuld mit sich herum, den eigenen Bruder zu verkaufen und dem Vater dann zu sagen, er wäre umgekommen = harter Tobak!
Lange Rede … irgendwann trafen Josef und seine Brüder wieder aufeinander. Die schämten sich in Grund und Boden! Und Josef? Tschja, Josef war mittlerweile König von Ägypten – nix mehr mit Sklave und tot war er schon gar nicht. Als König hätte er seine Brüder als Sklaven hart schuften lassen oder sie direkt zum Tode verurteilen können. Doch das tat er nicht. Nein. Josef war nicht historisch – er ging nicht auf im Hass und der Rache zu seinen Brüdern. Obwohl er ihre Schuld offen ansprach und nicht klein redete, sah über sie hinweg. (1. Mose 45, 1-19 HfA)
Josef sah nicht auf die Schuld – er sah auf seine Brüder. Auf die Menschen, hinter dieser Tat.
Und er sah was Gott aus diesem furchtbaren Erlebnis gemacht hat. Dafür war er ihm dankbar. Ich glaube diese Dankbarkeit Gott gegenüber hat ihm letzendlich die Kraft gegeben seinen Brüdern zu vergeben. Ihm war klar, dass er sich niemals an Gottes Stelle setzen sollte. Hass und Rache zerfrisst und zerstört einen Menschen.
Wenn wir uns entscheiden jemanden zu vergeben, dann ist das immer ein Geschenk was wir ihm machen.
Er hat sich die Vergebung nicht verdient, doch letzendlich ist sie der Weg zur Heilung. Vergebung hilft kaputte Beziehung wieder heil zu machen.
Glaubst Du es gibt jemanden, dem Du vergeben solltest?
Pass auf Dich auf! Ich wünsch Dir, dass Du Gottes Hilfe ganz stark spürst – er wird Dir helfen.
Deine Mandy