So ziemlich am Ende seines Lebens – irgendwann in den letzten Jahren – sagte Jesus zu seinen Jüngern etwas sehr Entscheidendes:
"Ich nenne euch nicht mehr Diener, weil ein Herr seine Diener nicht ins Vertrauen zieht. Ihr seid jetzt meine Freunde, denn ich habe euch alles gesagt, was ich von meinem Vater gehört habe. " – Johannes 15, 15
In anderen Bibelübersetzungen steht statt "Diener" auch "Knecht" oder "Sklave".
Jesus beförderte seine Jünger aus diesem Dienerstand zum Freund! Das ist grandios!
Denn ein Diener konzentriert sich hauptsächlich auf seine Aufgaben. Er hat seinen Chef und macht am besten nur das, was er von ihm aufgetragen bekommt. Was sein Chef privat für ein Typ ist, geht den Diener nichts an. Er hat einen völlig anderen Stand.
Vor einigen Monaten habe ich im Fernsehen eine Reportage über eine Butlerschule in England gesehen. Das fand ich sehr interessant. Für so einen Butler ist Gehorsam das A und O. Dass Chef und Butler abends noch zusammen auf der Couch rumlümmeln und ein Glas Wein zum Feierabend trinken, ist ein absolutes No-Go!
Jesus sagt: "Ihr seid nicht mehr meine Diener – Ihr seid jetzt meine Freunde!"
Damit verändert sich die Stellung total! Ein Diener erledigt seine Aufgaben, um damit seinen Lebensunterhalt zu sichern. Ein Freund ist freiwillig Freund und dient von Herzen gern, ganz ohne Zwang.
Für einen Freund steht nicht der Gehorsam an erster Stelle, sondern die Beziehung – das freundschaftliche Vertrauen – untereinander!
Natürlich bleibt der Gehorsam wichtig, dazu muss man nur mal die vorangegangenen Aussage von Jesus lesen: "Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage." – Johannes 15, 14