Zeig Dich!

 

Damals vor langer langer Zeit waren Adam und Eva nackig im Paradies unterwegs.


"Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht."


Obwohl sie da völlig blank rumliefen, schämten sie sich nicht. Warum?


Es existierte kein Schamgefühl – ich denke, das zeigt den Wunsch von Gott, dass wir offen und ehrlich mit uns selbst, aber auch mit anderen umgehen sollen. Scham bedeutet nicht nur, dass es einem peinlich ist, wenn man nackig vor jemanden steht, sondern Scham kann auch bedeuten, sein wirkliches Ich nicht zeigen zu wollen.


In unserer Gesellschaft ist es schon fast eine Trendsportart den Schein zu bewahren. Menschen versuchen mit aller Kraft ihre Schwächen und Fehler zu verstecken und zu überdecken. Jeder von uns Menschen versteckt sich hin und wieder hinter einer Scheinwelt. Doch ich behaupte, wir sehnen uns im Grunde doch nach jemanden, der aufrichtig, authentisch und echt ist.


Als Christen sollten wir bereit sein, genau das vorzuleben! 

 

Im 1. Mose 3, 7 kannst Du lesen, wie Adam und Eva hektisch wurden und sich schnell mit Blättern bedecken wollten, nachdem sie einen Fehler gemacht hatten (sündigten). Der Fehler war, dass sie eine Frucht von dem Baum aßen, über den Gott sagte: "Von allen anderen Bäumen könnt ihr essen, aber nicht von diesem Baum!" 
 

Und wir?

Wir stehen heute zwar nicht nackig da, aber versuchen genauso alles Mögliche von uns zu überdecken.


Wie wir das machen?

Wir reden uns heraus, wir beschuldigen andere, wir tun so, als würden uns Dinge nichts ausmachen, die in Wirklichkeit aber so richtig an uns nagen. 

Ja, ich schreibe mit Absicht "wir" – weil jeder von uns ab und zu etwas zu verstecken versucht. 


Es ist, wie wenn man viele Pickel im Gesicht hat und versucht die mit reichlich Make-up abzudecken. Doch damit lenkt man eigentlich erst recht die Aufmerksamkeit auf das Gesicht. Außerdem macht es die Haut in den meisten Fällen nur noch schlechter und Poren werden noch mehr verstopft. 

Oder es gibt Menschen, die sind missbraucht worden oder so tief verletzt, dass es ihnen verständlicherweise schwer fällt neu zu vertrauen. Oft sagen sie dann: "Ich brauche niemanden – ich komme alleine klar!" Doch in Wirklichkeit ziehen sie mit dieser Aussage erst Aufmerksamkeit auf sich und man erkennt, dass etwas nicht stimmt. 

 

Ich behaupte, viele Menschen wissen gar nicht, wer sie sind. Sie haben versucht so viele Personen zu sein, dass sie sich selbst vor langer Zeit verloren haben. 


Wenn Du denkst, Du gehörst da irgendwie dazu… – ich möchte Dich ermutigen mit dem Versuch aufzuhören wie jemand anderes zu sein. Hör auf anderen etwas vorzuspielen und sei echt. Du musst Dich nicht bedecken oder Dich hinter irgendwas oder irgendjemandem verstecken. Sei mutig, leg die Scham ab und lasse Dein wahres Ich raus, zeige dich den Menschen, damit sie DICH sehen und sich über Dich freuen, so wie Du bist.

Sprich immer offen mit Gott. Erzähl ihm von Deinen Problemen, Deinen Ängsten und Deinen Sehnsüchten. Er weiß es zwar schon, bevor Du es ihm sagst, doch sich jemandem anzuvertrauen, der absolut vertrauenswürdig ist, ist ungemein befreiend – und Gott ist dieser Jemand. Er weiß alles über Dich und er liebt Dich bedingungslos!
 

Je offner und ehrlicher Du zu Dir selbst und zu Gott bist, desto authentischer kannst Du zu anderen Menschen sein. Probier es aus!
 

"Wir sind entkommen wie ein Vogel aus dem Netz des Fängers; das Netz ist zerrissen und wir sind frei!" 

Psalm 124, 7 GNB


Fetten Segen und schönes Wochenende!
Deine Mandy
 

© Foto: Mandy

 


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Dieser Beitrag wurde am 10. August 2013 veröffentlicht.

10 Gedanken zu „Zeig Dich!

  1. Jana-Carina

    Das war gut! Wie oft versuche ich mich hinter Make up und anderem zu verstecken, dabei nimmt Gott mich auch mit all meinen Fehlern und Schönheits"problemen" … Es macht echt frei, wenn man nicht mehr allen Menschen gefallen möchte. Mal gelingt es, mal noch nicht, aber es wird immer besser…Halleluja

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  2. Julika Sabrina

    Sehr treffender Artikel! Vor allem wie du beschreibst, dass sich oft jeder von uns mal in einer Scheinwelt befindet und dabei möchten wir eigentlich nichts anderes als echt sein, um endlich wieder die Person sein zu können, die wir vor langer Zeit mal verloren haben. Was mich beruhigt ist, dass wir uns öfters trauen können echt zu sein, weil wir das bei Gott ja auch sind.

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  3. Bir Git

    Hast es auf den Punkt gebracht, Mandy. Genau so ist nämlich in der heutigen Gesellschaft. Und es ist nicht leicht, „echt“ zu sein und andere damit nicht vor den Kopf zu stossen, weil man anderer Meinung ist. Gerade als Christ..zwischen Nicht – Christen..

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  4. Tim

    Es ist ein segen. das man vor gott so sein kann/darf wie man ist, und das man sich nicht erst, die teuerste kleidung anziehen muss und wie ein filmstar rumlaufen muss, um gott zu gefallen!

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  5. Sandra

    Danke fürs Mutmachen… Ich versuche gerade, meinen Glauben offensiver nach außen zu tragen. Bis jetzt war das oft für mich eine "im stillen Kämmerlein" Angelegenheit. Warum? Keine Ahnung, denn normal halte ich mit anderen Sachen auch nicht hinterm Berg und pfeif so ziemlich darauf, was andere darüber denken.  Deine Worte kommen zur richtigen Zeit!

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  6. merinosheep

    WOW, schön beschrieben! Klar, das kennt wohl jede/r? Bin auch am Üben. Und dankbar, dass ich immer mal daran erinnert werde. Danke Mandy! Auch wunderbar der Psalmspruch->entkommen->zerrissen-> wir sind frei!

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  7. Josef Sefton

    Wie immer, Mandy, eine gute Beobachtung.In Christus ist man echt frei. Je mehr man Jesus liebt, desto echt wird man.
    Sandra, Menschen sind am empfindlichsten und zaghaftigsten in geistlichen Sachen, darum sollten wir taeglich Gottes Wort studieren um mutiger, gehorsamer und liebender zu werden. Von Tag zu Tag koennen treu vor Gott, gesegnet von ihm, leben.

    Jesus sei zutiefst aus ganzem Herzen gepriesen. Wahrlich er ist die Liebe. Wahrlich er ist allmaechtiger Gott!!

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  8. Matthias L.

    Genau, wir können Gott eh nichts vormachen, also können wir auch offen mit ihm über unsere Probleme, unsere Nöte und Ängste reden und ihn bitten uns immer mehr in das Bild zu verwandeln, dass er von uns hatte als er uns erschaffen hat, so dass wir immer mehr wir selbst werden.

    Prima Artikel, danke.

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  9. Sabine

    "SICH SELBER FINDEN BEVOR MAN IM (IN) ANDEREN VERLOREN GEHT" ….

    Bevor ich Christ geworden bin, ist mir das passiert. Seitdem hilft Gott mir jeden Tag, immer mehr ich zu werden. Je mehr ich ich bin, desto mehr Jesus ist in mir – SEINE Stärke. Dann brauche ich mich auch nicht mehr zu verstecken. Es ist ein langer, anstrengender Weg – er lohnt sich… Es ist ein Weg in die Freiheit!

    SEID mutig: Steht zu euch und zu Jesus – denn ER steht zu euch!

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