Beten – mehr Last als Lust? Teil 1

 

Wenn ich das Wörtchen "beten" bei Google eingebe, dann bekomme ich ungefähr 8.810.000 Ergebnisse. Bei "Gebet" sind es ungefähr 7.980.000 Ergebnisse.

Anscheinend bete nicht nur ich und ne handvoll andere Leute, sondern noch einige mehr…. gefällt mir.

 

Ich hab mal ein rumgelesen und Leute gesucht, die sich besonders ausgiebig dem Gebet gewidmet haben:

Da hätten wir den Bischof Lancelot Andrews (gestorben 1662), der betete 5 Stunden am Tag. Der Priester Charles Simeon, der stand morgens um vier Uhr auf, um eine vierstündige Gebetssession durchzuziehen. Vielleicht hast Du schon mal von den "schlaflosen Nonnen" gehört – die gibt es auch heute noch – die beten in Schichten, Tag und Nacht. 24 Stunden, 7 Tage in der Woche. 

Martin Luther, der betete zwei bis drei Stunden täglich und war der Meinung, dass Beten für einen Christen so selbstverständlich sein sollte, wie für einen Schuster das Schuhe machen oder für einen Schneider das Nähen.


Soweit so gut, mal zu Dir:

  • Wie oft betest Du? Täglich?
  • Und wie lange? So 5 – 10 Minuten oder immer mal zwischendrin?
  • Aha… und befriedigt Dich das beten?  Manchmal ja, aber eigentlich nicht so …. ?
  • Ok …. spürst Du das Gott da ist, wenn Du betest? Manchmal schon, aber nicht immer.

 

Der Autor Philip Yancey, der schreibt in seinem Buch "Beten" von einer Internet – Umfrage, die sein Verleger gemacht hat. Dabei kam heraus, dass von 637 Personen nur 23 mit ihrem "Gebetsleben" zufrieden waren.

Hallöchen? Was ist denn da bitte los?

     

Ich werde unten im Blogartikel mal ne Umfrage dran hängen und fragen ob Ihr mit Eurem "Gebetsleben" zufrieden seit. Wahrscheinlich kommen ähnliche Ergebnisse raus oder was ganz anders…. hier treffen sich schließlich nur die "Profi Christen" und "Hard Core Beter" und die "krassesten Gotterleber".

   

Aber mal Butter bei den Fischen, wie kann es denn sein das Beten ja eigentlich für jeden Christen ne wichtige Sache ist oder sein sollte, aber die persönlichen Erfahrungen mit Gebet eher irgendwie zwischen Keller – und Erdgeschossniveau rum keucht?

Wieso kniete Luther 2-3 Stunden täglich vor Gott und hatte wunde Kniee, während die meisten von uns nach 10 Minuten beten im Gottesdienst nervös auf'm Stuhl rumrutschen und nicht mehr still sitzen können?

 

Gebet ist so ne wichtige und krasse Angelegenheit, es ist die Kontaktaufnahme zu Gott! Gott, der Meister, der diese Welt und Dich und mich geschaffen hat – Gebet heißt Gespräch mit Gott!

 

Doch wieso wird Gebet für viele Menschen immer mehr zur Last? Was ist da los?

 

Fortschritt in Wissenschaft und Technik

Ja, dass könnte ein Grund sein. Ich vermute vor 200 Jahren beteten die Bauern wie blöd zu Gott, als sie zum Himmel guckten und es furztrocken war. Sie beteten für Regen und für ne reiche Ernte. Heute verbringen sie ihre Zeit mit Recherchieren im Internet, studieren Wetterkarten, legen Bewässerungskanäle an und präparieren die Wolken mit Silberjodid. 

Klar, die moderne Wissenschaft und Technik kann ungemein hilfreich und auch sinnvoll sein – dennoch sollten wir Gott niemals vom Plan streichen und außer Acht lassen.

Wenn ein Kind früher hohes Fieber bekam, dann wurde Gott angefleht, er möge bitte schnell helfen. Heutzutage zückt man das Handy und ruft den Notarzt. 

Auch richtig und wichtig – dennoch hat kein Arzt die göttliche Macht über Leben und Tod, sondern Gott allein – auch wenn der Arzt wichtige Entscheidungen treffen muss.

 

Die modernen Skeptiker

Verständliche Fragen….

  • Warum tut Gott nichts gegen all die Kriege?
  • Was soll Beten denn bringen gegen Atomraketen, Terrorismus, Tsunamis und den Klimawandel?

 

Auf seinen Reisen erlebt Philip Yancey, Autor vom Buch "Beten" das Christen in Entwicklungsländern weniger Zeit damit verbringen, darüber nachzugrübeln, ob Beten etwas bringt und mehr Zeit damit verbringen, tatsächlich zu beten.

Tschja….. ist halt schon irgendwie seltsam zu beten: "Unser täglich Brot gib uns heute" – wenn im Kühlschrank Vorräte für 4 Wochen lagern. Klar, auch das ist nicht selbstverständlich.

Dennoch hat beten für uns Deutsche ne ganz andere Wellenlänge, als für einen Menschen der nicht mal sauberes Trinkwasser zur Verfügung hat und der noch nie einen Cafe Crema auf'm Balkon geschlürft hat und sich dazu ne edle Schokolade hat schmecken lassen.

 

 

Alles muss schnell gehen

Ich nahm vor einiger Zeit an einer Studie der Marktforschung teil.

Thema: Fertigprodukte
Hauptwunsch der Probanden: "Es muss schnell gehen!"

 

Den meisten war es wurscht, ob dann die Qualität vielleicht etwas gemindert wird – egal; Hauptsache es geht schnell und man wird satt.

Wer nimmt sich da schon noch Zeit für ein ausführliches Gebet? Schon blöd, dass Gott noch immer keine email Adresse hat und man nicht ratz fatz was tippen kann….

 


Probleme des Menschen von heute:

  • nicht genug Zeit
  • nicht genug Ruhe
  • nicht genug Geduld

 

 

Der britische Prediger Martyn Lloyd-Jones sagte mal:

"Unter all den Dingen, die ein Christ tut und die zum Christenleben dazugehören, gibt es nichts, was für so viel Verwirrung und Probleme sorgt, wie die Aktivität, die wir beten nennen."

 


Leute…. Beten ist nen absolutes Vorrecht und sollte nicht zur lästigen Pflicht werden!

 

Und wie viele Dinge im Leben erfordert auch Gebet ein gewißes Maß an Disziplin – doch die Beziehung zu Gott ist keine Pflichtaufgabe, sondern sollte eine Freundschaft sein!

Was können wir tun, damit Beten wieder Spaß macht? Was kann jeder Einzelne von uns tun, damit er Bock auf Gott hat? Lust statt Frust?

 

 

Denk mal drüber nach – fetten Segen
Jesus Punk

 

Bist du zufrieden mit der Beterei in Deinem Leben?

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Dieser Beitrag wurde am 6. August 2012 veröffentlicht.

18 Gedanken zu „Beten – mehr Last als Lust? Teil 1

  1. Claudia

    mein thema zzt. beten war immer meins, aber seitdem keine resonanz mehr kommt und ich mich fühle, als rede ich mit meiner zimmerwand, ist es ein monolog geworden…. :((

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  2. Nessa

    Ich finde es echt genial dass gerade jetzt zum Thema "Beten" ein Blog erscheint. Genau damit hab ich im Moment etwas mit mir zu hadern. Immer wenn bei mir schwierige Zeiten auftauchen tu ich mir echt schwer zu Gott zu kommen, dabei sehne ich mich genau in solchen Zeiten so sehr danach. Vor allem der Spruch "Wir müssen mal miteinander reden – Gott" ist bei mir so richtig hängen geblieben! Danke Mandy

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  3. Ille

    War am Wochenende das erste Mal bei einem Hauskreis, das gemeinsame Beten hat Spaß gemacht und ich habe sogar etwas gelernt dabei :-)
    Eigentlich bete ich jeden Abend sowieso, aber irgendwie hat sich das mittlerweile ein wenig verlaufen :(

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  4. Walter Taibinger

    Ich denke – die meisten sind einfach zu kompliziert – wenn sie ans Beten denken!  Ich tue es immer und überall und gerade am liebsten – wenn ich meine Wanderungen oder Läufe mache! so eben wie ein kleines Kind mit seinen Eltern redet – ja, so ganz einfach ist reden mit Gott und dabei geht einem das Herz auf – wenn wir selbst mit dem Herzen beten. 
     
    Und jede Zeitvorgabe ist sowieso ein Blödsinn! Der eine kann es  mit wenigen Worten ausdrücken und der andere wiederum braucht dazu ein ganzes Wörterbuch .     ….. also cool bleiben, authentisch sein – dann wirds a net fad – auch wenn ihr täglich nicht viel Zeit investieren wollt!

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  5. Konstanze

    Beten ist für mich wie atmen. Ohne atmen kein Leben. Wenn ich nicht atme bin ich tot, So seh´ ich dass auch mit dem Beten. Beten soll ich aber immer. Braucht für mich nicht unbedingt ein stilles Kämerlein, sondern kann auch mal tagelang einfach immer im Kontakt mit Gott bleiben sein. Ich glaube das Beten bei jedem anders ist. So wie jeder anders ist. Jede Beziehung zu Gott ist auch anders. Deshalb bin ich vorsichtig wenn es Menschen gibt die ganz anders ihre Beziehung zu Gott pflegen als ich. Es kommt, finde ich, einfach darauf an in wessen Gegenwart ich lebe. So hat Gebet viele Gesichter.

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  6. Matthias

    Ein sehr schöner Artikel. Und ein wichtiges Thema.
    Vor einiger Zeit sah ich einen Comic in vier Bildern zu dem Thema. Ein Mann, in der Kirchenbanck sitzend bei Beten in einem kurzen Momolog:
    – Lieber Gott…
    – …
    – ach, du weisst schon
    – Amen
    Ich habe mich oft gefragt, ob ich "richtig" bete. Vielleicht bitte ich zu viel? Vielleicht zu wenig für andere? Vielleicht formuliere ich es nicht richtig? Hört Gott mich überhaupt? Warum passiert mich augenblicklich etwas, wenn ich bete? (wobei, manchmal tut's das ja. :-) )
    Trotz all dieser Fragen ist für mich persönlich beten etwas vom Wichtigsten im Glauben. Bei allem was ich gemacht, oder nicht gemacht habe, Beten war stehts eine Konstante. Auch wenn sich die Form immer etwas verändert hat, und sich nach wie vor verändert.
    Beten war für mich immer etwas selbstverständliches. Einerseits ist dies sicherlich schön, andererseits vergisst man darüber gerne, wie grossartig dieses Geschenk ist.
    Stell dir vor, du triffst eine Person, die du irgendwie bewunderst. Sei dies nun ein Schauspieler, eine Sängerin, Politiker, wer auch immer. Und du hast die Möglichkeit, dich eine weile mit dieser Person zu unterhalten. Toll, oder? Und andererseits auch eine Ehre.
    Nun, wir haben die Ehre, einfach so mit Gott zu sprechen. Wir müssen ihn zuvon nicht mal auf uns Aufmerksam machen, mit einem Ofer, oder einem Ritual. Wir müssen an keinen speziellen Ort gehen. Wir müssen uns nicht zuerst als würdig erweisen. Wir können einfach zu ihm kommen, und reden. Und er hört uns zu. Garantiert. Auch wenn es uns im Moment vielleicht nicht so scheint, oder nicht gleich das eintritt, was wir uns erhoffen und erbitten.
    Es ist eine unglaubliche Ehre mit Gott höchstselbst einfach so sprechen zu dürfen. Und aus seiner Sicht ist es wahrscheinlich einfach nur selbstverständlich. er hat es ja schliesslich so eingerichtet.

    Beim lesen eines Fantasy-Romans kam mir noch ein anderer Gedanke: (ein Gleichnis sozusagen :-) )
    Ein König hat drei Berater. Der erste gibt sich reichlich Mühe bei seiner Arbeit und erledigt diese nach bestem Gewissen. Der König sieht dies auch. Gelegentlich wechseln sie ein paar Worte miteinander. Der zweite bemüht sich ebenso. Er berichtet dem König jeden Abend, was so stand der Dinge ist. Auch der dritte Berater gibt sich in seiner Aufgabe Mühe. Dennoch nimmt er sich die Zeit, sich mit dem König ausführlich zu beraten, manchmal sogar mehrmals täglich.
    Welchen dieser Berater kann der König wohl am besten unterstützen?
    Sicherlich, der König kann in das handeln aller eingreifen. Er sieht auch, was sie tun und brauchen.
    Oder anderst gefragt: Welcher Berater hat wohl am meisten einfluss, auf die Entscheidungen des Königs?
    Mit Gott verhält es sich höchstwahrscheinlich nicht genau so wie mit diesem König. Dennoch fand ich diesen Gedanken ganz interessant.
    So, nun ist genug geschrieben.
    LG
    Matthias

    Antworten
  7. Martina

    Natürlich bin ich nicht zufrieden. Denn wie ich gerne beten würde und wie ich tatsächlich bete, dazwischen liegen Welten. Ey, nomaaal!  Denn unser Herr ist es, der  das Wollen und fürs Vollbringen sorgt. So erinnert Er mich daran, das mein Beten zweckfrei, ergebnisoffen und nur für IHN sein soll.
    Kennst Du die arme Witwe am Opferkasten im Tempel? Sie hatte nur 2 Cent zu geben, ihren ganzen Lebensunterhalt für den Tag. Sie spendete ihn.
    Im Gebet und im Glauben gibt es Scheissreiche Leute. Sie schmeißen mit Heiligkeit, Glauben, Gebet, Wohltätigkeit ect. nur so um sich!!!!
    habbichnet.
    Ein Cent für Gebet, ein Cent für Liebe und Vertrauen.
    Hinterher hab' ich nix und kack voll ab.
    Und, da ich kaddolisch bin, glaube ich dran, das ich das, was beim Beten so passiert, die Gnaden, ich anderen weitergeben kann. Nix fer mich.
    Ergebnis: Unser Herr schmeißt mich voll zu, mit Liebe, Vertrauen, Freude, guten Ereignissen.
    Volls Brett!!!  Es funzt imma!

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  8. Beate Hill

    Ich könnte niemals sagen, ich bete 2 oder 3 Stunden am Tag. Ich bin doch immer in Kontakt mit Jesus und dem Vater. Die Verbindung ist Tag und Nacht. Ohne das könnte ich gar nicht leben. Es ist wirklich wie atmen. Gebet ist LEBEN. Es ist reden, hören, lauschen, still werden, singen, lesen, horchen auf die Stimme von Gottes Geist. Es kommt ganz natürlich, Intensität und Länge sind nicht zu messen. Aber ohne wollte ich niemals sein, keinen Augenblick!

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  9. Steffi Lieske

    Wichtig ist für mich zu wissen,dass der Hl. Geist mir hilft Römer 8,26 :der Geist ´Gottes` tritt mit Flehen und Seufzen für uns ein; er bringt das zum Ausdruck, was wir mit unseren Worten nicht sagen können. Auf diese Weise kommt er uns in unserer Schwachheit zu Hilfe, weil wir ja gar nicht wissen, wie wir beten sollen, um richtig zu beten.

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  10. reinsch

    ich bete einigemal täglich aber , mein Gott hat mich verlassen . E hat meinen Sohn mit 23 jahren geholt , obwohl ich 30 jaahre älter war . jetzt ist meine Frau schon über3jahre von ihrer Schwester 150 km von mir weg in ein Heim gestekt worden . Ich bin krank vor Sehnsucht ,nach über62 jahren Ehe ,ich möchte sterben !

    Helft mir , Bitte !!!

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    1. Jessica

      Lieber Reinsch,

      sehr gut kann ich mir vorstellen, dass du dich verlassen fuehlst……dein Schmerz ist deutlich spürbar.
      Du bist nicht alleine! Ich werde mit meinen Gedanken, meinem Herzen und meinen Segenswünschen bei dir sein.
      Ich wünsche mir sehr für dich, dass du in deinem Umfeld jemanden hast, dem du dich anvertrauen kannst, mit dem wie es dir geht.
      Die Telefonseelsorge kann ich dir sonst auch sehr ans Herz legen. Unter der 0800 111 0 111 kannst du dich jederzeit melden und wirst auf liebevolle Menschen treffen, die dir zuhören und mit dir gemeinsam überlegen, was dir jetzt „Halt“ geben könnte.

      Viel Licht, Liebe und Kraft für dich Lieber Reinsch
      DU BIST NICHT ALLEINE
      Von Herzen Jessica

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  11. Christine

    Lieber Reinsch,
    Schreibe mich, wenn Du möchtest, mich inter meiner Mail Adresse ( steht oben ) an. Ich melde mich dann bei Dir.
    Christine

    Antworten

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